"Ukrainische Provokation": Russland nimmt AKW Saporischschja vom Netz
Russland hat die Reaktoren des Atomkraftwerks Saporischschja vorübergehend vom Netz genommen. Der Grund: Ukrainische Truppen sollen Kühlwasser aus den naheliegenden Stauseen abgelassen haben. “Es ist schwer vorhersehbar, welche weiteren Schritte die Ukraine unternehmen könnte”, erklärten die örtlichen Behörden.
Russland hat die Reaktoren des Kernkraftwerks Saporischschja abgeschaltet, “um Provokationen durch die ukrainischen Streitkräfte zu verhindern”, berichten die örtlichen Behörden. Ukrainische Streitkräfte hätten laut Jewgeni Balizki, dem Interimsgouverneur der Region, begonnen, Wasser aus den naheliegenden Stauseen abzulassen. Dieses ist für die Kühlung der Reaktoren essenziell. Dabei betont er: “Die Kernreaktoren sind abgeschaltet worden. Der fünfte Reaktor ist im heißen Standby-Modus. Dies ist notwendig, weil es schwer vorhersehbar ist, welche Schritte die ukrainischen Streitkräfte unternehmen könnten”.
Größtes AKW in Europa
Das Kernkraftwerk Saporischschja geriet Anfang März unmittelbar nach dem russischen Einmarsch unter Kontrolle Moskaus. Mehrfacher Beschuss des Kraftwerksgeländes und der benachbarten Stadt erhöhten international Ängste vor einer möglichen Atomkatastrophe. Russland und die Ukraine beschuldigen sich gegenseitig. Das AKW ist mit seinen sechs Blöcken und einer Nettoleistung von 5700 Megawatt das größte Atomkraftwerk Europas. Vor der Ende Februar gestarteten russischen Invasion arbeiteten mehr als 10.000 Menschen in dem AKW.
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