Um sie im echten Krieg zu testen: Die Ukraine will modernste NATO-Waffen bekommen
Im Buhlen um Waffenlieferungen aus dem Westen wird die Ukraine immer kreativer. Verteidigungsminister Oleksij Resnikow bietet sein Land der NATO nun an, für sie die fortschrittlichsten Waffen in einem tatsächlichen Krieg zu testen.
“Die Ukraine ist ein Testfeld”, so Selenskyjs Minister. Viele Waffen könnten dort zum ersten Mal auf einem echten Schlachtfeld, gegen einen echten Feind getestet werden. Und das auch noch gegen einen selbst gut gerüsteten Feind wie Russland. “Die haben auch modernes Gerät für elektronische Kriegsführung, Luftabwehr und Lenkwaffen”, so Resnikow.
Einladung an Waffenhersteller
Die Ukraine setzt im Kampf gegen Putins Truppen bereits jetzt auf moderne westliche Waffen wie “High Mobility Artillery Rocket Systems” (HIMARS), Artillerie und Luftabwehr-Raketen. Man sammle so Informationen darüber, wie diese Waffensysteme in einem tatsächlichen Kampfgeschehen funktionieren. Und man leitet die gewonnen Erkenntnisse an die Staaten weiter, von denen die Waffen gespendet wurden.
“Wir wären interessiert, moderne Systeme zu testen. Wir laden daher Waffenhersteller ein, ihre Systeme zu schicken”, sagte Resnikow. Er sei überzeugt, dass die Verbündeten der Ukraine, allen voran die USA, Frankreich, Deutschland und Polen davon profitieren könnten.
Alterprobtes Mittel
Der Gedanke ist nicht neu: So nutzte Nazi-Deutschland den spanischen Bürgerkrieg in den 1930er-Jahren dafür, seine entwickelten Panzer und Flugzeuge zu testen. Auch die Taktik des Blitzkriegs wurde dort erstmals erprobt. Später nutzte die USA die Kriege im Irak und in Afghanistan um neue Technologien und Taktiken zu erproben. Während Russland den Krieg in Syrien als “Test-Umgebung” für ihre Waffen nutzte.
Viele Waffen landen im Internet
Freuen würde das wohl auch die Waffenhändler im Darknet. Seit Beginn des Krieges in der Ukraine senden die USA und andere NATO-Staaten modernste schwere Waffen Richtung Kiew. Doch viele der Waffensysteme landen nicht an der Front – sondern im Internet. Das Darknet wird zum Online-Großhändler für Kriegsgerät. Und die Kunden sitzen auch in Europa – der eXXpress berichtete.
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