Ein Ergebnis, das knallt: In der aktuellen Lazarsfeld-Umfrage für oe24 führt bei der Frage „Welche Partei hat die besten Ideen und Konzepte für Österreich?“ nicht etwa die Regierung – sondern klar die FPÖ.

31 Prozent der Befragten halten die Freiheitlichen für jene Partei, die Österreich am besten versteht und reformieren kann. Dahinter folgen: SPÖ 11 Prozent, NEOS 7 Prozent, ÖVP 6 Prozent, Grüne 6 Prozent, KPÖ 3 Prozent.

ÖVP-Wähler großteils einig: Ideenreichtum? Nicht bei der Volkspartei

Damit unterbieten die übrigen Parteien ihre eigenen Zustimmungswerte – sie können also nicht einmal die eigenen Wähler von ihrer Kompetenz überzeugen. Besonders auffällig: die Volkspartei. Weniger als ein Drittel ihrer Wähler hält die ÖVP für ideenreich.

Richtige Antworten für die Zukunft? Schwierig. Kanzler Christian Stocker kämpft mit einem Imageproblem – selbst viele ÖVP-Wähler sehen in ihrer Partei keine Ideenwerkstatt mehrAPA/HANS KLAUS TECHT

Sollten jetzt Wahlen stattfinden, wären ÖVP-Slogans wie „Innovativ & Kreativ“, „Neue Visionen für unser Land“ oder „Mit Cleverness und Kompetenzen die Zukunft“ wohl keine Renner. Eher punkten dürfte: „Hauptsache stabil“, „Damit es nicht schlechter wird“ oder „Fad, aber verlässlich“ – vielleicht auch: „In der Stille liegt eine verborgene Kraft“ oder „Zumindest keine Experimente.“

FPÖ: Mehr „Ideen-Power“ als das gesamte Polit-Establishment?

Und jetzt wird’s richtig pikant: Addiert man alle anderen im Parlament vertretenen Parteien zusammen, kommen sie nicht einmal auf den FPÖ-Wert, sondern können in Summe nur 30 Prozent der Wähler mit ihren Konzepten überzeugen.

Österreich hat also entschieden: Eine Partei liefert mehr „Ideen-Power“ als das gesamte politische Establishment zusammen. Ein Befund, der in der Löwelstraße und im Kanzleramt wohl für spontane Schnappatmung sorgt.

Politik mit Köpfchen – dieses Image haftet zurzeit auch nicht der SPÖ an.APA/TOBIAS STEINMAURER

Mehr als ein Drittel traut der Politik überhaupt keine Ideen zu

Noch bemerkenswerter: 36 Prozent wissen gar nicht, wem sie gute Ideen zutrauen. Ein gigantisches politisches Vakuum, das die FPÖ jetzt füllt. Das Ergebnis ist eine Ohrfeige für das Establishment – und ein Signal: Die FPÖ punktet nicht mehr nur mit Protest, sondern mit inhaltlicher Glaubwürdigkeit. Während ÖVP und SPÖ in endlosen Gremienrunden verharren, verkaufen die Freiheitlichen ihr Image als Partei des „Hausverstands.“

So sieht es zumindest FPÖ-Berater Heimo Lepuschitz: „Normal, Hausverstand, Frieden, Wohlstand“ – das ist der wahlengewinnende USP der FPÖ geworden.

Diese Botschaft trifft eine stille Mehrheit, die sich nach Bodenhaftung sehnt. Statt globaler Klima-Visionen und Gender-Diskussionen: einfach leben, sicher wohnen, leistbar tanken. Die FPÖ besetzt dieses Terrain.