Parlamentswahl in Italien: Erste weibliche Regierungschefin steht in den Startlöchern
Laut Umfragen ist Giorgia Meloni der Wahlsieg bei der Parlamentswahl am 25. September nicht mehr zu nehmen. Dank eines stabilen rechten Wahlbündnisses wird sie wohl nächste Ministerpräsidentin Italiens werden.
Die Politiker in der EU werden sich warm anziehen müssen. Denn Giorgia Meloni (45) will für die Interessen ihres Landes künftig in die Vollen gehen. Am Sonntag schmetterte die temperamentvolle und schlagfertige Chefin der Partei Fratelli d’Italia (Brüder Italiens) Brüssel entgegen: „Für Europa ist der Spaß jetzt vorbei. In Zukunft wird Italien seine nationalen Interessen verteidigen.“ In diese Kerbe schlug sie auch in einem Internet-Duell mit ihrem linken Herausforderer Enrico Letta (Partito Democratico): Man könne nicht sagen, dass Europa perfekte Arbeit gemacht habe. Die EU sei kein politischer, sondern vielmehr ein „bürokratischer Gigant“.
Meloni schloss Wahlbündnis mit Salvini und Polit-Veteran Berlusconi
Meloni liegt in allen Meinungsumfragen für die am 25. September anstehenden Parlamentswahlen seit Langem weit voran. Ihr größter Trumpf liegt laut Experten darin, dass sie mit den Parteichefs Matteo Salvini (Lega) und Silvio Berlusconi (Forza Italia) ein für Italien vergleichsweise stabiles rechtes Wahlbündnis schließen konnte. Die italienische Linke ist demgegenüber heillos zerstritten. Meloni wettert im Wahlkampf gegen die „LGBTQ-Lobby“, Regenbogenfamilien und das Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare. Sie lässt auch an der „globalistischen“ Linken kein gutes Haar, und sie thematisiert lautstark die Kriminalität von Einwanderern. Immer wieder betont sie: „Wir stehen für alles, was unter Belagerung steht“. Nicht zuletzt: christliche Werte und Geschlechternormen.
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