Ein Video mit Gewaltaufrufe gegen Juden sorgt in Großbritannien für Empörung, Boris Johnson spricht von "unerträglichem Rassismus"
Ein Video mit Gewaltaufrufen gegen Juden hat am Sonntag große Empörung bei britischen Politikern ausgelöst. “Es gibt keinen Platz für Antisemitismus in unserer Gesellschaft”, twitterte Premier Boris Johnson. Der ehemalige Labour-Chef Jeremy Corbyn attackierte unterdessen ein weiteres Mal Israel bei einer Demo.
Ein im Internet kursierendes Video mit Gewaltaufrufen gegen Juden hat am Sonntag große Empörung bei britischen Politikern ausgelöst. In dem 13-sekündigen Clip ist ein pro-palästinensischer Autokorso in London zu sehen, bei dem antisemitische Parolen zu hören sind. Premierminister Boris Johnson verurteilte den Vorfall scharf. “Es gibt keinen Platz für Antisemitismus in unserer Gesellschaft”, twitterte er.
There is no place for antisemitism in our society. Ahead of Shavuot, I stand with Britain’s Jews who should not have to endure the type of shameful racism we have seen today.
— Boris Johnson (@BorisJohnson) May 16, 2021
“Ich stehe an der Seite der britischen Juden, die einen solch schändlichen Rassismus, wie wir ihn heute gesehen haben, nicht zu ertragen haben sollten”, schrieb der konservative Politiker. Oppositionschef Keir Starmer von der Labour-Partei nannte den Vorfall absolut widerlich. “Antisemitismus, Frauenfeindlichkeit und Hass haben keinen Platz auf unseren Straßen und in unserer Gesellschaft. Das muss Konsequenzen haben”, so Starmer ebenfalls auf Twitter.
In dem Videoclip, der auf Twitter bis zum Abend mindestens über 1,5 Millionen Mal angeschaut wurde, sind mehrere Fahrzeuge zu sehen, aus denen Palästina-Fahnen geschwenkt werden. Gleichzeitig ist eine Männerstimme zu hören, die unter anderem zur Vergewaltigung von jüdischen Frauen aufruft. Scotland Yard teilte am Abend mit, das betreffende Auto sei identifiziert worden. Es werde nun ermittelt, wo sich die Insassen aufhalten.
Starmers Vorgäner als Labour-Chef Jeremy Corbyn trat unterdessen am Wochenende als Redner einer Anti-Israel-Demonstration auf. Als er das Podium betrat, skandierte die Menge “Oh, Jeremy Corbyn” und warf Rosen auf die Bühne.
Corbyn hat sich in seiner Zeit als Labour-Chef mehrfach für die anti-zionistischen Terrororganisationen Hamas und Hisbollah stark gemacht. Er lobte im Parlament die Hisbollah, deren Ziel die Vernichtung Israels ist, weil sie sich für die Palästinenser und für soziale Gerechtigkeit einsetze. “Posterboy des Antisemitismus” nannten sogar Abgeordnete der eigenen Partei ihren Chef. Den palästinensischen Hassprediger Raed Salah lud Corbyn im Parlament zum Tee ein, darüber hinaus hielt er eine Rede bei der Hochzeit des palästinensischen Holocaust-Leugners Husan Zomlot. Später räumte Corbyn ein, dass es ein Fehler war, Hamas und Hisbollah als “Freunde” bezeichnet zu haben.
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