Die von den einzelnen Staaten vorgelegten Ziele zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen müssen “so ehrgeizig wie möglich” sein, sagte André Correa do Lago in einem Interview.

Die Ziele müssten kompatibel sein mit der 2015 im Pariser Klimaabkommen festgelegten Begrenzung der Erderwärmung auf unter 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter, forderte er. Die Durchschnittstemperatur der vergangenen zwei Jahre hat die Grenze von 1,5 Grad bereits überschritten. Die Unterzeichner des Pariser Abkommens legen ihre individuellen Verpflichtungen selbst fest und müssen diese alle fünf Jahre überarbeiten. Die Ziele für 2035 sollen bis Montag bekanntgegeben werden – große Treibhausgasemittenten wie China oder die EU haben ihre Ziele noch nicht vorgelegt.

Nach Ausstieg der USA aus dem Pariser Klimaabkommen

Im November hatte Brasilien angekündigt, seine Treibhausgasemissionen stärker zu senken als ursprünglich geplant. Anstelle des bisherigen Ziels, die Emissionen bis 2035 um 59 Prozent gegenüber 2005 zu senken, strebt das Land nun eine Reduzierung um 67 Prozent an. Die USA legten im Dezember, kurz vor Ende der Amtszeit von Präsident Joe Biden, einen Plan zur Reduzierung ihrer Emissionen um 61 bis 66 Prozent vor. Bidens Nachfolger Donald Trump hingegen erklärte in einer seiner ersten Amtshandlungen den Ausstieg seines Landes aus dem Pariser Klimaabkommen.

Der erfahrene Klimaexperte Correa do Lago rechnet jedoch damit, dass es weiterhin viele Wege geben werde, “um mit der US-Regierung über die globale Erwärmung zu sprechen”, insbesondere auf der Ebene anderer internationaler Gremien wie der G20. Das Pariser Abkommen von 2015 ist eine internationale Übereinkunft zur Begrenzung der Erderwärmung auf deutlich unter zwei und möglichst 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter sowie eine Reduzierung der weltweiten Treibhausgasemissionen. Außer den USA – dem weltweit zweitgrößten Treibhausemittenten – ist bisher keiner der rund 200 Unterzeichnerstaaten aus dem Abkommen ausgetreten.