Unter Einsatz des eigenen Lebens: Freiwillige aus der ganzen Welt wollen in der Ukraine kämpfen
Immer mehr Länder schließen sich der Allianz für die Ukraine an: Immer mehr Staaten liefern nun Waffen und Munition und brechen dafür teils uralte Grundsätze. Aber nicht nur mit Waffen, auch mit dem eigenen Leben wollen immer mehr Menschen aus der ganzen Welt helfen: Neben vielen ukrainischen Arbeitsmigranten, die aufgrund des Kriegs in ihre Heimat zurückkehren, melden sich mehr und mehr Freiwillige, die bereit sind, das Land vor den Russen zu verteidigen.
In Österreich ist so eine Aktion gesetzlich streng verboten: Die freiwillige Teilnahme an einem bewaffneten Konflikt führt zur Aberkennung der Staatsbürgerschaft, wenn noch eine zweite besteht. Die anderen europäischen Ländern handhaben es großzügiger: So ist es in Deutschland kein Straftatbestand, und daher will das deutsche Bundesinnenministerium Kombattanten keine Hindernisse in den Weg legen, ganz gleich, ob sie in die Ukraine oder nach Russland reisen. Die britische Außenministerin Liz Truss äußerte ganz offen ihre Sympathien für die ukrainische Seite, hier machten sich nach Angaben des Schweizer Senders SRF bereits 120 ehemalige Fallschirmspringer auf den Weg. In Tschechien, wo der Dienst unter fremder Fahne eigentlich mit einer Gefängnisstrafe geahndet wird und wo sich angeblich schon mehrere hundert Personen gemeldet haben, erklärten Ministerpräsident Petr Fiala und Staatspräsident Neman, diese nach ihrem Einsatz begnadigen zu wollen.
Dänemark und Estland prüfen derzeit Anpassungen der Gesetzeslage, die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen machte kein Hehl daraus, dass sie es Bürgern ihres Landes freistellen würde, sich aus freien Stücken auf den Weg in die Ukraine zu machen, um zu helfen oder zu kämpfen . Sogar aus Japan wird berichtet, eine Gruppe von 70 Ex-Soldaten habe sich gemeldet, um in den Krieg zu ziehen.
Die ukrainischen Behörden bemühen sich nach Kräften, den Ansturm der Russen zu bewältigen und sucht vor allem Personen mit entsprechender Ausbildung, aber auch Spezialisten im Rettungs- und IT-Bereich. Die hochmotivierten Freiwilligen mit Kampferfahrung könnten zu einer ernsten Gefahr für Putins Truppen werden, vor allem, wenn es zu einem Guerilla- oder Häuserkampf kommt.
Immer mehr Ausländer machen sich auf den Weg zur Front
Photo of men traveling from #Ireland to fight for #Ukraine’s freedom. Fuck you #Putin were coming from all over the world. The fighting #Irish 🇮🇪🇺🇦 pic.twitter.com/7ZbdKcgc2Q
— Ukrainian K9 (@smallharddog1) March 1, 2022
I spoke to a Japanese office worker who said he called the Ukrainian embassy to volunteer to fight on Monday.
— Mari Saito (@saitomri) March 2, 2022
"It's not that I want to go to a war, it's more that I would rather go than see children forced to carry guns," the 39-year-old said. https://t.co/gBTCuVhgXj
"Internationale Brigaden" sind kein neues Phänomen
Dabei sind historisch „internationale Brigaden“ nichts Seltenes: In Österreich stiegen irische Flüchtlinge unter Maria Theresia im 18. Jahrhundert in höchste militärische Ränge auf, und im Spanischen Bürgerkrieg 1936 waren es sogar 40.000 aus 53 Ländern, darunter 1.400 Österreicher.
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