Das berichteten die BBC und der britische “Guardian” Mittwochfrüh übereinstimmend aus dem Gerichtssaal auf der Marianen-Insel Saipan, einem US-Außengebiet im Pazifik. Die zuständige Richterin Ramona Manglona sagte nach Angaben der anwesenden Reporter, Assange könne “den Gerichtssaal als freier Mann verlassen“.

Der Journalist, Politaktivist und Gründer sowie Sprecher der Enthüllungsplattform WikiLeaks aus Townsville City ist der Protagonist eines großen Spionageskandals. 2006 hatte Assange die Plattform WikiLeaks gegründet mit der Mission, Whistleblower zu unterstützen und verborgene Informationen ans Licht zu bringen. Von 2010 an veröffentlichte WikiLeaks geheimes Material von US-Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan der Whistleblowerin Chelsea Manning. Die USA warfen Assange in der Folge vor, geheimes Material gestohlen, veröffentlicht und damit das Leben von US-Informanten in Gefahr gebracht zu haben.

Die US-Justiz wollte Assange lange Zeit den Prozess wegen Spionagevorwürfen machen – mit einer Strafe von bis zu 175 Jahren Haft. Stattdessen handelte er mit der US-Justiz zuletzt jedoch einen Deal aus und bekannte sich nun der Verschwörung zur unrechtmäßigen Beschaffung und Verbreitung von geheimen Unterlagen schuldig. Laut BBC und dem „Guardian“ legte Richterin Manglona nun fest, dass als Strafmaß jene Zeit gelte, die der Internetaktivist bereits im Londoner im Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh verbüßt hat.

Durch den Justiz-Deal bleibt Assange ein Prozess und potenziell weitere Haft in den USA erspart. Die Vereinigten Staaten hatten bisher seine Auslieferung aus Großbritannien verlangt. Stattdessen kann Kulian Assange nun in seine Heimat zurückkehren. Von Saipan aus wolle er noch am Mittwoch direkt weiter nach Australien reisen, wie WikiLeaks auf der Plattform X mitteilte.