US-Medien: 850 ukrainische Soldaten gerieten bei Awdiivka in Gefangenschaft
Bei der Einnahme von Awdijiwka durch Russland sollen Hunderte ukrainische Soldaten gefangen genommen worden sein. Das berichtet die New York Times. Ein verheerender Verlust und ein schwerer Schlag, mit negativen Auswirkungen auf die Moral von Selenskyjs Truppen.
Es ist ein bedeutender symbolischer Verlust für die ukrainische Truppen. Die US-Zeitung schiebt die Schuld dafür nicht zuletzt dem US-Kongress in die Schuhe. Schwindende Vorräte an Artilleriegeschossen hätten es letztlich unmöglich gemacht, die Stadt zu halten.
Schätzungen darüber, wie viele Ukrainer gefangen genommen oder vermisst wurden, variieren, und eine genaue Zählung ist möglicherweise erst möglich, wenn die Ukraine neue Verteidigungslinien außerhalb der Stadt gefestigt hat. Aber zwei Soldaten mit Kenntnissen über den Rückzug der Ukraine schätzten laut New York Times, dass 850 bis 1000 Soldaten gefangen genommen worden oder unauffindbar sind.
500.000 weitere Soldaten sollen mobilisiert werden
In Washington versucht man indes zu beschwichtigen: Es sei“ kein bedeutender strategischer Rückschlag“, russische Gewinne in der östlichen Ukraine würden nicht unbedingt zum Zusammenbruch ukrainischer Linien führen. Zudem sei Moskau wahrscheinlich nicht in der Lage, mit einer weiteren großen Offensive nachzulegen. Aber die Gefangennahme von Hunderten von Soldaten könnte diese Berechnung ändern. Amerikanische Beamte haben in den letzten Tagen gesagt, die Moral sei bereits unter ukrainischen Truppen erodiert, in Folge einer gescheiterten Gegenoffensive im letzten Jahr und der Entfernung eines Top-Kommandanten. Aufgrund dieser Probleme habe die ukrainische Armee Schwierigkeiten bei der Rekrutierung. Ukrainische Militäroffiziere haben gesagt, sie wollen bis zu 500.000 weitere Menschen mobilisieren, aber der Antrag ist auf politischen Widerstand gestoßen und im Parlament ins Stocken geraten. Die Gefangennahme von Hunderten von Soldaten, insbesondere solchen mit Kampferfahrung, würde die Notwendigkeit für mehr Truppen akuter machen und die Bemühungen um weitere Rekrutierung erschweren.
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