
Uzi-Maschinenpistole um 1200 € plus Kokain im Web zu bestellen
“Ok good, I have a delivery man available now in Vienna” – der Deal zum Kauf einer Uzi-Maschinenpistole mit 20-Schuss-Magazin um 1200 Euro via Telegram-Messaging-App wäre nun nur noch zu bestätigen: Der eXXpress testete die Ernsthaftigkeit der Angebote einer großen Waffen- und Drogen-Plattform im Internet. Die Bilanz: Käufe wären erschreckend einfach.

Vollautomatische Uzi-Maschinenpistolen, Nachbauten des russischen Sturmgewehrs AK47, Glock-Pistolen, Revolver, Munition und sogar Handgranaten, dazu alle Sorten von Drogen sowie auch Falschgeld-50er “mit Hologramm und Wasserzeichen”: Dieses Sortiment wird auf einer Gruppe der Messanger-App Telegram angeboten, 20.270 Fans sind auf dieser Seite dabei.
Alles nur Fake, alles nur eine skurrile Show von Wichtigmachern? Der eXXpress wagte einen Test – und fragte nach dem Preis einer israelischen Uzi-Maschinenpistole, die in dieser Gruppe auch zum Verkauf angeboten wird und “in wenigen Tagen” geliefert werden könnte. Die Waffe funktioniert vollautomatisch, mit ihrem 20-Schuss-Magazin wäre sie für Terroristen ein todbringendes Werkzeug.
Waffen, Drogen, Falschgeld - alles auch "mit Bitcoin zu bezahlen"
Nur einige Minuten nach der Anfrage des eXXpress folgt die erste Antwort: “What do you need? Cocaine? Ecstasy? Meth? What city are you from?” Auf die Frage, ob der Unbekannte auch eine Uzi-Maschinenspistole nach Wien liefern könne, kommt 39 Minuten später diese Antwort: “Ok good, I have a delivery man available now in Vienna.” Und dazu noch eine Angebotsliste der verfügbaren Waffen: “Weapons available: AR47 (ein Nachbau der bekannten AK47): 1500 €. Uzi: 1200 €. Glock: 800 €. Beretta: 750 €.” Die Ware könne auch in Bitcoin bezahlt werden.
In der Telegram-Gruppe bieten die Betreiber sogar Handgranaten (250 € pro Stück) sowie auch härteste Drogen an: Kokain, Heroin, Ecstasy. Ebenso im Angebot: Falschgeld, 20 Stück 50er-Banknoten wären um 300 € zu bestellen, 100 Stück 50er-Banknoten gebe es um 1500 € . . .
Bundeskriminalamt ermittelt gegen Waffen- und Drogen-Anbieter im Web
Selbstverständlich ging der eXXpress bei den Verkaufsverhandlungen nicht weiter: Das Innenministerium wurde über die Existenz dieser Telegram-Gruppe informiert. Eine Sprecherin des Innenministers: “Das Bundeskriminalamt beobachtet diese Apps und Webseiten intensiv. Dazu laufen bereits Ermittlungen im Hintergrund.” Die gemeldete Telegram-Gruppe werde ernst genommen. Genauere Informationen zum Stand der Erhebungen könnten derzeit aber nicht veröffentlicht werden. “Wie viele Bereiche unseres Lebens haben sich auch die illegalen Tätigkeiten vermehrt ins Internet verlegt. Das ist schon seit längerem zu beobachten”, kam dazu noch als Statement aus dem Internet.
Besorgniserregend bleibt: Diese Telegram-Gruppe, in der einer der mutmaßlichen Drogendealer sogar mit einer Pistole posiert, hat mehr als 20.270 Fans – großteils aus Österreich . . .
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