
Verbrenner-Aus: Ablehnung in Österreich am höchsten
Eine neue Umfrage zeigt: In keinem anderen EU-Land ist die Ablehnung gegen das geplante Verbrenner-Aus so hoch wie in Österreich. Viele fordern sogar ein Verkaufsverbot für E-Autos.
Die EU-Kommission denkt darüber nach, das geplante Verbot für Verbrennerautos früher umzusetzen – in Österreich stößt das jedoch auf besonders starke Ablehnung. Laut einer aktuellen Umfrage von AutoScout24, durchgeführt vom Institut Norstat, sprechen sich 37 Prozent der Befragten in Österreich für eine vollständige Rücknahme des Verbots aus – so viele wie in keinem anderen europäischen Land. Befragt wurden im Jänner insgesamt 6.133 Personen in Europa, davon 1.030 in Österreich.
Neben der relativen Mehrheit von 37 Prozent, die das Verbot komplett ablehnt, wünschen sich in Österreich laut Umfrage weitere 19 Prozent eine Verschiebung auf einen späteren Zeitpunkt. 22 Prozent möchten am derzeit geplanten Termin festhalten, während 9 Prozent für eine frühere Einführung plädieren. Fünf Prozent fordern stattdessen ein Verkaufsverbot für Elektroautos, weitere 9 Prozent zeigen sich unentschlossen.
Das wackelnde Verbot, das ab 2035 die Neuzulassung von benzin- und dieselbetriebenen Fahrzeugen untersagt, wird in den verschiedenen Ländern der EU sehr unterschiedlich bewertet. „Während sich in einigen Ländern wie Österreich und Deutschland eine deutlich skeptische Haltung gegenüber dem Aus für Verbrennungsmotoren bemerkbar macht, stößt der bestehende Zeitplan vor allem in Belgien und den Niederlanden auf breite Zustimmung“, so AutoScout24-Manager Nikolaus Menches.
Auch in Deutschland ist die Skepsis groß. 34 Prozent der Befragten sprechen sich für die komplette Rücknahme der Regelung aus. 20 Prozent wünschen sich eine spätere Umsetzung, 24 Prozent wollen am Plan festhalten. 10 Prozent würden den Schritt lieber vorziehen, 4 Prozent votieren für ein E-Auto-Verbot und 9 Prozent haben keine eindeutige Meinung.
Italien und Frankreich weniger skeptisch
In Italien plädieren 26 Prozent für eine Abschaffung, 23 Prozent für eine Verschiebung. 24 Prozent wollen den aktuellen Plan beibehalten, 11 Prozent wünschen sich eine frühere Umsetzung. Drei Prozent bevorzugen ein E-Auto-Verbot, 13 Prozent bleiben ohne klare Position. In Frankreich halten sich Zustimmung und Ablehnung die Waage. Jeweils 26 Prozent der Befragten befürworten entweder die Abschaffung oder die Beibehaltung der Frist. 23 Prozent bevorzugen eine spätere Umsetzung. Sieben Prozent sprechen sich für eine frühere Einführung aus, sechs Prozent lehnen Elektroautos ab, 13 Prozent bleiben ohne eindeutige Position.
Zustimmung für Verbrenner-Aus 2035 in den Niederlanden am höchsten
Anders sehen die Sache die Menschen in Belgien und den Niederlanden. In Belgien befürworten 37 Prozent die Regelung wie geplant – nur 17 Prozent wollen sie aufheben, 26 Prozent verschieben. In den Niederlanden liegt die Zustimmung mit 40 Prozent sogar am höchsten. Lediglich 13 Prozent wünschen sich eine Abschaffung, 28 Prozent eine spätere Umsetzung.
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