
Verhandlungs-Krimi: So geht es weiter!
Bundespräsident Alexander Van der Bellen soll Dienstagabend in Einzelgesprächen beiden Parteichefs nahe gelegt haben, „rasch“ und „endgültig“ zu klären, ob die Verhandlungen abgeschlossen werden können. An Herbert Kickl stellt Van der Bellen jedoch eine Forderung.

FPÖ und ÖVP machen es spannend! Auch am Dienstagabend wurde nicht bekannt gegeben, ob und wie die schwarz-blauen Koalitionsverhandlungen weiterlaufen.
Nach den Unterredungen um ungefähr 17 Uhr mit FPÖ-Chef Herbert Kickl und dann ÖVP-Chef Christian Stocker gab es auch von Bundespräsident Alexander Van der Bellen keine Stellungnahme. Gegenüber der Tageszeitung „Standard“ hieß es aus der Hofburg, dass sich das Staatsoberhaupt am Dienstag nicht mehr äußern werde. Mit einer Stellungnahme Van der Bellens sei „eher morgen“ zu rechnen.
„Der Bundespräsident hat die Verhandlungspartner zu Gesprächen getroffen, um sich über den Stand der Regierungsverhandlungen berichten zu lassen“, bestätigte auch die Präsidentschaftskanzlei gegenüber dem ORF. Van der Bellen habe „beide Parteichefs ersucht, rasch und endgültig zu klären ob die Verhandlungen abgeschlossen werden können“, hieß es.
ÖVP-Chef Stocker: Verhandlungen laufen weiter
Christian Stocker ließ, bevor er zwischen 18 und 19 Uhr in die Hofburg ging, durchblicken, dass die Gespräche mit den Freiheitlichen weiterlaufen sollten. Er betonte, dass die Grundsätze der ÖVP – darunter die EU-Partnerschaft und die Unabhängigkeit von Russland – unverändert bleiben. Von einem Abbruch der Gespräche mit der FPÖ war keine Rede. Nach dem Treffen mit dem Bundespräsidenten gab es kein Statement von Stocker.
Als Herbert Kickl aus dem Auto vor der Hofburg ausstieg, bestätigte der FPÖ-Chef, dass die Verhandlungen nicht abgebrochen wurden. „Wenn die Verhandlungen gescheitert wären, dann hätten Sie etwas Entsprechendes gehört“, sagte er gegenüber dem ORF. Das Gespräch mit der Volkspartei heute sei gut verlaufen, die Atmosphäre gut gewesen, meinte er.
Überlässt Kickl der ÖVP das Innenministerium?
Die Verhandlungen gehen am Dienstag weiter, doch ein konkreter Termin für das nächste Treffen zwischen FPÖ und ÖVP ist noch unklar. Hinter den Kulissen soll Van der Bellen darauf gedrängt haben, dass die FPÖ der Volkspartei das Innenministerium überlässt, berichtet die Gratis-Tageszeitung heute – ob sich Kickl darauf einlässt, bleibt offen.
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