
Verzweifelter Kampf um Strom: Ukraine versucht Angriffe auf Atomkraftwerk
Die Strategie des Kremls bei den jüngsten Angriffs-Wellen war deutlich: der Ukraine das Licht abdrehen. Und die Drohnen und Raketen verfehlten ihre Ziele nicht. Ein Drittel der Kraftwerke ist in Trümmern. Im verzweifelten Kampf gegen den Blackout versucht Kiew, das größte Atomkraftwerk Europas aus Putins Händen zu reißen. Ein Tanz auf dem Vulkan.
Mit 37 Schnellbooten und Soldaten in doppelter Kompaniestärke versuchten Selenkyjs Truppen in den frühen Morgenstunden, das AKW anzugreifen, berichtet das russische Verteidigungsministerium. Moskaus Truppen konnten den Angriff abwehren. Der Kreml spricht von einer Verzweiflungstat, die eine nukleare Katastrophe hätte nach sich können. Brisant: Auch Artillerie-Feuerte hagelte auf die Gegend rund um den nuklearen Reaktor ein.
Russland hat das Tempo erhöht
90 Soldaten der Angreifer seien getötet worden, berichtet das Verteidigungsministerium. Kiew streitet die Aktion ab.
Unbestritten ist, dass die Angriffe mit Kamikaze-Drohnen auf Kiew und andere Ziele im Land starke Wirkung zeigten.
In Schytomyr hätten Raketen Energieinfrastruktur getroffen, hieß es. “Es gibt zurzeit weder Licht noch Wasser in der Stadt”, schrieb Bürgermeister Serhij Suchomlyn auf Facebook. Die Krankenhäuser hätten auf Notstromversorgung umgestellt. Das russische Militär hatte erklärt, gezielt Energieanlagen unter Beschuss zu nehmen. Das deckt sich mit britischen Geheimdiensterkenntnissen. Im täglichen Bericht des Verteidigungsministeriums heißt es, Russland habe das Tempo seiner Angriffe mit Langstreckenraketen deutlich erhöht. Ziel sei die weiträumige Beschädigung des ukrainischen Energieversorgungsnetzes. Da Russland zuletzt auf dem Schlachtfeld Rückschläge erlitt, würden nun verstärkt zivile Ziele beschossen.
The consequences of #Russia's attack on #Mykolaiv. pic.twitter.com/0LwJmXLU2C
— NEXTA (@nexta_tv) October 18, 2022
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