
Villach-Terror: Ahmad G. (23) radikalisierte sich auf TikTok – Rufe nach Verbot
Der Grinse-Attentäter, der am Wochenende in Villach einen 14-Jährigen tötete und fünf Menschen verletzte, reiht sich in eine Gruppe von Tätern ein, die sich auf TikTok radikalisiert haben. Die Rufe nach einem Verbot werden lauter.
Social Media und Influencer tragen seit längerem zur Radikalisierung von Nutzern bei – nach der Tat in Villach werden nun Forderungen nach einem TikTok-Verbot laut. Politikwissenschaftler Thomas Schmidinger plädiert hingegen dafür, den Fokus stärker auf radikalisierende Influencer zu richten.
Auf Apps wie TikTok, Instagram, oder auch Discord finden sich potenziell radikalisierende Inhalte zuhauf. Die Algorithmen, die auf Apps wie TikTok agieren, lernen, welche Videos lange angesehen werden. Wird ein Video in den Feed eingespielt und länger damit interagiert, folgen in Zukunft ähnliche Videos. Damit Videos von der Plattform genommen werden, müssen diese gegen die Community-Richtlinien verstoßen. Inhalte werden entweder von der TikTok-eigenen Technologie von der Plattform entfernt oder von menschlichen Moderatoren.
Hohe Strafen für Plattformen
Seit 7. Juni 2022 gilt in der Europäischen Union die Vorschrift, dass Internetplattformen terroristische Inhalte zum Zweck der Radikalisierung bis maximal eine Stunde nach deren Identifikation löschen müssen. Anordnungen zur Entfernung können auch von nationalen Behörden gestellt werden.
Wird systematisch gegen die Vorschriften verstoßen, kann es dazu kommen, dass die Internet-Plattformen bis zu vier Prozent ihres Umsatzes Strafe zahlen müssen. Die Kurzvideoplattform TikTok hat gemäß der EU Terrorist Online Regulation eine Richtlinie gegen gewaltbereiten Extremismus erstellt. Extreme Inhalte werden dennoch verbreitet. Im Falle des 23-jährigen Syrers führte wird davon ausgegangen, dass sein Videokonsum zu dem Attentat führte.
„Videos müssen sofort verschwinden“
Im Netz zeigen sich zahlreiche User aufgebracht. „Zeigt man auf Instagram & Co. nur ein bisschen zu viel Haut, wird der Post sofort gelöscht – aber Hauptsache, die Verbreitung von Radikalisierungsvideos ist möglich. Wo sind da die richtigen Prioritäten?“, schreibt ein User auf X. Ein weiterer ergänzt: „TikTok muss sofort verschwinden – für immer.“
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