
Grassers neuer Alltag hinter Gittern
Den Ex-Finanzminister erwartet in der Justizanstalt Innsbruck ein strikter Alltag mit Arbeitspflicht, begrenzter Freizeit und eingeschränktem Kontakt zur Außenwelt. Ehefrau Fiona Swarovski kann ihn wöchentlich besuchen.
Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser (56) muss für vier Jahre ins Gefängnis. Nach dem Urteil des Obersten Gerichtshofs wird er seine Strafe voraussichtlich in der Justizanstalt Innsbruck absitzen.
Vom jüngsten Finanzminister zum Häftling
Einst schillernder Polit-Star und Ehemann der Swarovski-Erbin Fiona, steht Grasser nun vor einem drastischen Lebenseinschnitt – hin zu Gefängniszelle und Arbeitsdienst.
Arbeitspflicht hinter Gittern
In der Justizanstalt Innsbruck gilt: Wer arbeiten kann, muss arbeiten. Die Häftlinge werden in verschiedenen Werkstätten wie Schlosserei, Tischlerei oder Druckerei eingesetzt. Für die geleistete Arbeit gibt es eine geringe Entlohnung, von der ein Teil für die Haftkosten einbehalten wird. Wenn wer in einer Buchbinderei oder bei der Möbelmontage arbeitet, fließen 75 Prozent des Einkommens an das Gefängnis.

Kontakt zur Außenwelt: limitiert
Maximal drei Besucher dürfen Grasser einmal pro Woche mindestens eine halbe Stunde lang besuchen – getrennt durch eine Glasscheibe oder unter Aufsicht an einem Tisch. Berührungen bleiben tabu. Nur bei genehmigten „Langzeitbesuchen“ können Häftlinge mit ihren Familienangehörigen – zum Beispiel den eigenen Kindern – in eigens eingerichteten Zimmern abseits des Gefängnisumfelds reden.
Der häufigste Kontakt zur Außenwelt erfolgt via Telefon, aber nur mit genehmigten Nummern und überwacht. Auch Videotelefonie ist möglich – aber sicher kein Zoom-Meeting im Maßanzug.
Freizeit mit Einschränkungen
Die Freizeitmöglichkeiten sind begrenzt: Sport, Zugang zur Gefängnisbibliothek und Bildungsprogramme stehen auf dem Plan. Täglich ist eine Stunde Hofgang an der frischen Luft erlaubt.
Grasser darf sich überdies weiterbilden, immerhin gehören auch Fernlehrgänge zum Programm.

Vergünstigungen nur bei gutem Benehmen
Wer sich anpasst, bekommt mehr Spielraum: Ein eigenes Musikinstrument, ein technisches Gerät oder ein Sportgerät – aber nur bei guter Führung.
Kritik an Haftbedingungen
Die Justizanstalt Innsbruck stand in der Vergangenheit bereits in der Kritik. Berichte über lange Einschlusszeiten von bis zu 23 Stunden täglich und Überbelegung sorgten für Schlagzeilen. Ob sich die Bedingungen in der Zwischenzeit verbessert haben, ist nicht bekannt.
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