Vorwahlkampf in den USA: Donald Trump ist klarer Favorit, Vorsprung wächst
Wen die Republikaner gegen den amtierenden US-Präsidenten Joe Biden ins Rennen schicken werden, ist noch offen. Allerdings deutet zurzeit alles auf eine neuerliche Kandidatur Donald Trumps hin. In den Umfragen wächst sein Vorsprung auf den parteiinternen Rivalen Ron DeSantis.
Welcher Republikaner bei der kommenden US-Präsidentenwahl gegen Joe Biden in den Ring steigen wird, steht noch nicht fest. Sehr gering sind die Chancen von in Europa kaum bekannten Kandidaten, wie dem Senator von South Carolina, Tim Scott, der ehemaligen Botschafterin der Vereinten Nationen und ehemalige Gouverneurin von South Carolina, Nikki Haley, oder dem Technologieunternehmer Vivek Ramaswamy. Aber auch der ehemalige US-Vizepräsident Mike Pence ist Außenseiter.
Seit dem Vorjahr steuert alles auf ein Duell zwischen Ex-Präsident Donald Trump und dem beliebten Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, zu. Doch gemäß den jetzigen Umfragen gibt es bei diesem Duell bereits einen eindeutigen Favoriten.
DeSantis fast 40 Prozent hinter Trump
Trump liegt ungebrochen an erster Stelle. Allerdings war sein Vorsprung zu Jahresbeginn noch vergleichsweise gering. In einer Umfrage des Business-Intelligence-Unternehmens „Morning Consult“ kam der Ex-Präsident schon damals auf stolze 48 Prozent unter möglichen Vorwahl-Wählern, doch DeSantis lag immerhin noch bei 31 Prozent. Im April durfte sich Trump bereits über eine Zustimmung von 56 Prozent freuen, während DeSanits auf 23 Prozent abgerutscht war.
Doch hier war noch immer nicht Schluss. Der Gouverneur von Florida sollte noch weiter an Zustimmung verlieren. In der jüngsten „Morning Consult“-Umfrage (7. bis 9. Juli) erreichte er nur noch klägliche 17 Prozent. Trump befindet sich hingegen weiterhin fast unerreichbar auf 56 Prozent. Damit hat sich der Vorsprung auf DeSantis mehr als verdoppelt auf 39 Prozent. Diesen Trend bestätigte wenig später auch eine I&I/TIPP-Umfrage, die DeSantis ebenfalls bei unter 20 Prozent sah (19 Prozent), und Trump bei 53 Prozent.
Möglicherweise nützt die Anklage Donald Trump
DeSantis führte jüngst Trumps wachsenden Vorsprung auf die öffentliche Sympathie zurück, die dem ehemaligen US-Präsidenten nach der Anklage gegen ihn entgegengebracht wurde. Das Vorgehen des Bezirksstaatsanwalts von Manhatten in New York dürfte dem ehemaligen Präsidenten mehr nützen als schaden.
In einem Interview auf „Fox News“ erklärte DeSantis: Er teile die Ansicht „vieler Menschen“, dass Trumps Anklage wegen angeblicher Schweigegeldzahlungen im Vorfeld der Wahl 2016 ein „Justizirrtum“ sei. Diese Sympathie und die verstärkte Berichterstattung in den Medien erklärten Trumps Höhenflug: „Am Ende des Tages hat ihn die Anklage aufgewertet.“
Ron DeSantis sucht eine neue Medienstrategie
Aber noch ist nichts entschieden. DeSantis könnte seine Kampagne möglicherweise ändern, die Hinweise verdichten sich. „DeSantis drückt die Reset-Taste“, titelte kürzlich Axios. Vieles deute darauf hin, dass Trump „Wahlkampfmitarbeiter entlässt, seine Reisetätigkeit einschränkt und seine Medienstrategie umkrempelt“, schreibt die Nachrichtenwebsite.
Darüber hinaus haben die TV-Debatten zwischen den rivalisierenden republikanischen Kandidaten noch nicht begonnen. Es wird sich zeigen, wer sich hier am besten bewährt.
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