
Wahltrend: SPÖ muss in Wien mit der FPÖ regieren - oder mit zwei Kleinparteien
Wenn sich dieser Wahltrend fortsetzt, dann hat die Wiener SPÖ ein Problem: Mit nur 35 % der Stimmen (laut aktueller Umfrage) schafft Michael Ludwigs Fraktion nur noch mit der FPÖ einen Zweier-Koalition. Die Alternative: eine Dreier-Koalition – etwa mit der Bierpartei und den Grünen.
Vorbei sind die seligen Zeiten der Wiener SPÖ, als bei Wahlen noch 60,1 % erreicht worden sind (wie 1973) oder zumindest in der jüngeren Vergangenheit 44,3 % (wie 2010). Michael Ludwig schaffte 2020 immerhin noch 41,6 % – jetzt dürfte die Wiener Sozialdemokratie nach einer aktuellen Umfrage von Unique Research für die Tageszeitung Heute doch ziemlich schlechter liegen: Wie berichtet, kommt die SPÖ in dieser neuen Studie (813 Befragte) auf lediglich 35 %.
Ziemlich zugelegt hat die FPÖ: Sie schafft derzeit angeblich 23 %. Damit wären die Freiheitlichen die einzig denkbaren Partner der SPÖ für eine Zweier-Koalition. Das könnte aber bei einem roten Wahlkampf, der mit Sicherheit erneut ganz klar gegen die FPÖ ausgerichtet sein wird, schwierig werden – wer will schon mit jemanden regieren, von dem man wochenlang beschimpft worden ist?

Koalition von SPÖ-Grüne-Bierpartei käme aktuell auf 55 %
“Aber ohne uns von der FPÖ bliebe den Roten nur noch übrig, eine wenig beliebte Dreier-Koalition zu wagen”, meint dazu ein Politikstratege der Freiheitlichen im eXXpress-Gespräch.
Dafür gebe es laut der aktuellen Umfrage folgende Varianten: SPÖ-ÖVP-NEOS könnte sich auf 53 % ausgehen, SPÖ-NEOS-Grüne könnten mit 51 % haarscharf die Mehrheit schaffen, und auch SPÖ-Grüne-Bierpartei wäre mit 55 % möglich.
Ebenso derzeit laut Umfrage rechnerisch möglich, aber absolut unwahrscheinlich: Eine 4-er Koalition mit FPÖ-ÖVP-Grüne-Bierpartei käme auf 53 %, die SPÖ wäre da raus aus der Stadtregierung.
Sollte aber die Wiener FPÖ noch weiter zulegen – auf etwa 30 % wie im Bund – und die ÖVP ebenfalls noch mit einem guten Wahlkampf auf zumindest 20 % kommen, dann könnte die Wiener SPÖ auch durch eine 2-er-Koalition von Blau-Schwarz im Bürgermeisteramt und in der Stadtregierung abgelöst werden.
Kommentare