"War Interventions-Abwehrkämpfer" - das sagt ORF-Chefredakteur Schrom bei Abgang
“Ich stehe zu meinen Fehlern und gebe dafür niemandem die Schuld außer mir selbst, deshalb ziehe ich auch die aus meiner Sicht nötigen Konsequenzen”: Klare Worte von Matthias Schrom, dem bisherigen Chefredakteur von ORF2, zu seinem Abschied. Den SMS-Chat mit Strache bezeichnet er als “unschön”.
Wer das Innenleben und die Hierarchien von Österreichs Medienhäusern kennt, kann sich ganz gut vorstellen, was jetzt in Matthias Schrom (49) vorgeht: “Ich behaupte, dass ich mehr Filter und Interventions-Abwehrkämpfer war, als manchen bewusst sein könnte”, schreibt der ORF2-Chefredakteur in einem aktuellen Rundmail an die Kollegen. Und er wird sicher fassungslos darüber sein, dass ein lockeres – und wie Schrom es bezeichnet – “unschönes” Chat-Gespräch mit Heinz-Christian Strache ihm jetzt den Job kostet: Die mit Sicherheit hunderten politischen Interventionen netter und weniger netter Parteimitarbeiter, die Schrom für die ORF-Redaktion ignoriert hat, sind jetzt offenbar vergessen.
Und so schreibt auch Schrom: “Die letzten viereinhalb Jahre waren mehr als ein peinlicher Chat.”
Schrom: "Will zur Kalmierung beitragen"
Der bekannte ORF2-Chefredakteur stellt in dem Mail auch klar: “Ich stehe zu meinen Fehlern und gebe dafür niemandem die Schuld außer mir selbst, deshalb ziehe ich auch die aus meiner Sicht nötigen Konsequenzen. Ich habe für mich entschieden, euch und dem ORF das Dilemma zu ersparen, zwischen der offenbar vorhandenen Anerkennung meiner Arbeit und dem besagten Chat abstimmen zu müssen. Es tut mir wirklich weh, aber es ist im Sinne des ORF, und deshalb habe ich dem Generaldirektor vorgeschlagen, mich von meinen Aufgaben als Chefredakteur zu entbinden. Ich hoffe, damit zu einer Kalmierung beitragen zu können.”
Und Schrom betont: “Ich will nicht in eine Reihe mit Beschuldigten oder Kriminellen gestellt werden. Ich habe auch weder für Verwandte noch mich selbst um Jobs gebettelt.”
Matthias Schrom wirbt dann auch noch für Unterstützung seiner Nachfolgerin Eva Karabeg.
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