Krieg in der Ukraine: Warum Putin keinen Atomschlag durchführen wird
Am Wochenende geisterten Gerüchte über die Alarmierung der russischen Atomstreitkräfte durch die Medien. Aber ein solcher Einsatz läuft zum Glück nicht spontan über ein „Knopferl“ ab, das Putin in einem Wutanfall drücken kann.
Zwar hat er als Oberkommandierender der russischen Streitkräfte einen „Tscheget“ genannten Atomkoffer, das über das Kommunikationssystem „Kavkaz“ mit weiteren Abteilungen und Funktionsträgern der Befehlskette verbunden ist. Diesen Koffer hat der Präsident jederzeit in seiner Nähe. Dort würde er die Hälfte eines codierten Befehls eingeben, der dann an den Verteidigungsminister Sergei Schoigu übermittelt wird. Dieser hat einen identen Koffer und würde im Ernstfall die zweite Hälfte des Codes eingeben, welcher dann über „Kavkaz“ an den Generalstab weitergeleitet wird.
Komplexe Befehlskette
Erst mit der Eingabe eines weiteren Codes durch Generalstabschef Waleri Gerassimow würde der eigentliche Angriffscode freigegeben und an die „Strategischen Raketenkräfte der Russischen Föderation“ (RVSN RF) weitergeleitet, welche diesen 10 bis 20 Minuten später erhalten. Jetzt erst können die Startvorrichtungen der Raketen aktiviert werden.
Ohne diese Befehlskette ist weder ein Abschuss noch eine atomare Explosion möglich. Das radioaktive Material ist zwar vorhanden, aber scharf wird eine Atombombe erst durch das exakt zeitgleiche Zünden der Sprengstofflinsen in ihrem Innern. Diese Zündung ist elektronisch abgestimmt und erst durch die Eingabe des korrekten Codes möglich.
Man könnte also einen atomaren Sprengkopf aus einem Flugzeug schmeißen, Dynamit unterlegen oder daran herumschrauben – der große Knall bleibt also vorerst aus.
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