Warum Putin den Krieg gewinnen wird: Ausdauer - und Europas Desinteresse
Im grausamen Abnützungskrieg im Donbass sterben täglich 100 bis 200 Soldaten der ukrainischen Streitkräfte, im Monat also 6000: Wladimir Putin (69) setzt auf die Durchhaltefähigkeit der russischen Armee – und darauf, dass die Westeuropäer wirtschaftlich erschöpft das Interesse an diesem Gemetzel verlieren.
Die “Hurra”-Stimmung vieler Westeuropäer für den Krieg der Ukraine gegen die russischen Invasoren hat schon deutlich abgenommen: Auf den Social-media-Plattformen mehren sich die kritischen Kommentare über den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (44), vor allem an seinen andauernden Forderungen nach Waffen – und kaum erwähnten Möglichkeiten für Friedensverhandlungen.
Dazu kommen noch eindeutige und bewiesene Berichte über Neonazis innerhalb der ukrainischen Armee – so wie auch über Kriegsverbrechen der Ukrainer: Die Unterstützung der “Guten” lässt etwas nach, sie wird für viele Europäer immer schwieriger.
Kreml beruft jährlich zweimal 134.000 Rekruten zur Armee ein
Wie auch der Top-Analyst Oberst Markus Reisner im eXXpress-Talk sagte: Die russische Seite setzt auf Abnützung – die ukrainischen Kräfte verlieren Soldaten, Material, Versorgungsmittel. Diese Verluste sind für Kiew nur begrenzt zu ersetzen, während der Kreml immer neue Güterzüge mit ganzen Panzer-Bataillonen an die Front schickt und routinemäßig zweimal pro Jahr 134.000 Rekruten einberuft, die zwei Jahre lang ihren Armeedienst ableisten müssen.
Die “Washington Post” zitiert nun einen russischen Milliardär aus dem Umfeld von Wladimir Putin: “Putin glaubt, dass er auf lange Sicht gewinnen wird, weil der Westen erschöpft sein wird. Der Kremlchef geht nämlich davon aus, dass die öffentliche Meinung, die derzeit eindeutig pro-ukrainisch ist, innerhalb eines Tages umschlagen kann.”
Und: “Putin nimmt an, dass die Sanktionen zu derart massiven Preissteigerungen führen, was die Öffentlichkeit im Westen irgendwann nicht mehr goutieren würde. Auch das Ölembargo macht Putin keine Angst. Die Stimmung im Kreml ist, dass wir nicht verlieren können”, schreibt dazu auch der Schweizer “Blick”.
Problem Westeuropas: die Aufmerksamkeitsspanne.
Und der langjährige Staatschef kennt die Aufmerksamkeitsspanne der Westeuropäer gut: Wladimir Putin weiß genau, wie lange sich die Masse der Deutschen, Franzosen, Briten oder auch Österreicher für die Kriege in und Bürgerkriege in Afghanistan, im Irak oder in Syrien interessiert haben – nämlich nur einige Monate.
Danach verschwinden diese Kriege aus den wichtigsten Headlines der TV-Sender, schrumpfen auf den Politikseiten der Tageszeitungen zu Mini-News. Vermutlich rechnet Putin auch bei seinem Krieg mit dieser typisch westlichen Reaktion und setzt auf ein langjähriges Zermürben der ukrainischen Streitkräfte und der Regierung in Kiew.
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