Web-Sexfalle: Grüner Politiker mit Nacktbildern erpresst
Ein Grünen-Politiker ist im Internet in eine Sex-Falle getappt. Er wurde erpresst, 50.000 Euro zu zahlen. Die Kriminellen drohten: Her mit dem Geld, sonst veröffentlichen wir ein Nackt-Foto von Dir! Der Betroffene weigerte sich und ging zur Polizei.
„Ja, das stimmt. Es ist mir sehr, sehr unangenehm”, beteuert der grüne Politiker (56) aus Hamburg. Der Hergang: Ende Jänner meldete sich eine etwa 30 Jahre alte, brünette Frau über Facebook bei ihm. Wohl geschmeichelt antwortete er ihr prompt.
Die Frau gab vor, eine in Deutschland lebende Französin zu sein. Sie vereinbarten, über Skype miteinander zu plaudern.
Die vermeintliche Französin streute dem Politiker Rosen, schmierte ihm Honig ums Maul, schäkerte mit ihm – bis sie ihm schließlich ein Nacktfoto von sich schickte. Ihr Wunsch: Auch der Politiker solle ihr ein Bild von sich im Adamskostüm schicken.
Zunächst widerstand er – letztlich erlag er aber dem unwiderstehlichen Charme der jungen Frau.
Täter stellten Nackt-Foto des Grünen-Politikers in Osteuropa online
Kurz nachdem er ihr auch ein Nacktfoto von sich geschickt hatte, geriet er in Panik. Er versuchte, alles zu löschen. Doch es war zu spät. Ausgerechnet am Ostersamstag kam der Erpressungsversuch: Der grüne Politiker solle 50.000 Euro zahlen, sonst werde das Foto ins Internet gestellt.
Er weigerte sich und meldete den Fall bei der Polizei. Daraufhin stellten die wütenden Täter das Foto in einem osteuropäischen Internet-Portal online. Die Ermittlungen der Polizei laufen auf Hochtouren, auch Interpol ist eingeschaltet.
Der reuige Politiker hat für diejenigen, die so wie er in eine Sex-Falle tappen, eine Botschaft: „Wem so etwas passiert: Nicht verstecken, die Täter anzeigen!“
Sextortion
Was dem Grünen-Politiker passiert ist, heißt unter Experten „Sextortion“. Ein zusammengesetztes Wort aus „Sex“ und dem englischen „Extortion“ (Erpressung).
„Sextortion“ übers Internet ist Teil der internationalen Organisierten Kriminalität.
Weil viele Opfer sich schämen und sich nicht offenbaren, gilt die Dunkelziffer unter Experten als ausgesprochen hoch.
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