Weitere Vorwürfe gegen Baerbock: Sogar vom eigenen Parteikollegen abgeschrieben
Die Plagiatsaffäre um die deutsche Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock weitet sich aus: So soll sie sich auch bei Parteikollege und Ex-Außenminister Joschka Fischer bedient haben.
Die FAZ vergleicht den Fall Baerbock bereits mit der Plagiatsaffäre Ex-Minister Karl-Theodor zu Guttenberg – und tatsächlich kommen beinahe jeden Tag weitere Details ans Tageslicht, die die Grünen-Kanzlerkandidatin als „Schummlerin“ dastehen lassen.
Wie nun die BILD berichtet, hat sich Annalena Baerbock sogar beim Übervater der Grünen, Ex-Außenminister Joschka Fischer bedient. Fischer gab im Dezember 2020 der „Neuen Zürcher Zeitung“ (NZZ) ein Interview. Passagen daraus finden sich nun bei Baerbock in „Jetzt. Wie wir unser Land erneuern“ wieder.
Fischer-Interview kopiert
So sagt Fischer im NZZ-Interview: „Dieses Projekt war nie energiepolitisch, sondern immer geopolitisch motiviert seitens Russlands. Das Ziel war die Umgehung der Ukraine und Osteuropas, nicht Gaslieferungen nach Westeuropa.“ Bei Baerbock wird die Passage zu „„Diese Pipeline war seitens Russlands nie energiepolitisch, sondern immer geopolitisch motiviert. Das Ziel ist die Umgehung der Ukraine und Osteuropas, es sind nicht die Gaslieferungen nach Westeuropa.“
Auch ein Text aus der Zeitschrift „Internationale Politik“ wurde ohne Quellenangabe umgeschrieben und übernommen. So heißt es im Artikel: „(…) dass die NATO und Russland ein solches ,window of opportunity‘ gemeinsam nutzen. (…) Mit einer gelungenen Kombination aus Rückversicherung und Rüstungskontrolle würde Deutschland in der besten aller würde Deutschland in der besten aller NATO-Traditionen stehen, der auf Stärke und Dialog setzenden Harmel-Doktrin. (…) Dafür müsste die NATO dem Kreml konkrete, reziproke und politisch verbindliche Schritte vorschlagen, die beide Seiten bereit wären, für die Dauer von fünf Jahren zu unternehmen.“
Bei Baerbock liest es sich ähnlich: „Wir sollten dieses Window of Opportunity gemeinsam nutzen und uns in die beste aller NATO-Traditionen, die auf Sicherheit und Dialog setzende Harmel-Doktrin, stellen, das heißt, dem Kreml konkrete, verbindliche Schritte vorschlagen, die beide Seiten in den nächsten vier Jahren gehen könnten.“ (S.200)
Sachbuch – oder doch nicht?
Auf die Plagiatsvorwürfe angesprochen, antwortete Annalena Baerbock kürzlich in einem Interview, sie habe „sehr bewusst auf Fakten aus öffentlichen Quellen zurückgegriffen“. Denn ihr Buch sei kein Fachbuch, daher gibt es keine Fußnoten. Dies hatte sie bei ihrer Buchvorstellung jedoch noch sehrwohl behauptet.
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