Weitere Waffen-Lieferungen: Aber Verbündete bremsen Selenskyj aus
Kiew bekommt weitere Millionen schwere Waffenlieferungen aus den USA – die erhofften Raketen (ATACMS) jedoch vorerst nicht. Damit schwindet für Präsident Selenskyj auch weiterhin die Hoffnung auf die deutschen Marschflugkörper vom Typ “Taurus”. Beide Länder haben schwere Bedenken.
Bislang marschierten die USA und Deutschland im Gleichschritt bei den Waffenlieferungen für die Ukraine. Erst als Washington das Okay für den Kampfpanzer Abrams gegeben hatte, gab auch der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) seine zögerliche Haltung auf und lieferte die ersehnten Leopard-Kampfpanzer an Kiew.
Das Ringen um den Nachschub hat nun eine weitere Stufe erreicht. US-Präsident Joe Biden sagte Präsident Selenskyj zwar zwei weitere Liefer-Pakete im Gesamtwert von 325 Millionen Dollar für Artellerie-Munition und Flugabwehr-Systeme zu. Die dringend erbetenen ATACMS-Raketen mit ihrer Reichweite von bis zu 300 Kilometern wird er zumindest zunächst nicht erhalten. Und damit ist auch die Lieferfung des deutschen “Taurus” in weite Ferne gerückt. Der Marschflugkörper hat eine Reichweite von 500 Kilometern.
Deutschland har schwere Bedenken gegen Taurus-Lieferung
Beide Systeme sind also geeignet, Ziele weit hinter der Grenze auf russischem Territorium zu erreichen. Und genau hier liegt das Problem: Sowohl die Biden-Administration als auch die Scholz-Regierung halten dies für eine zu große Provokation des russischen Präsidenten Wladimir Putin.
Hinzu kommt: Zumindest das deutsche System kann mit seiner derzeitigen Programmierung nicht vom ukrainischen Militär oder Rüstungsmitarbeitern bedient werden. Noch wäre es unabdingbar, dass deutsche Soldaten vor Ort einspringen müssten. Für Olaf Scholz ein absolutes No Go. Es wäre faktisch der direkte Einstieg der NATO in den Krieg. Allerdings wird gegenwärtig in Berlin daran gebastelt, das Taurus-System anzupassen, so dass die Ukrainer in etwa sechs Monaten eine abgespeckte Version theoretisch selbst bedienen könnten.
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