Die Ukraine stellt nach Angaben ihres Außenministers Dmytro Kuleba keinen Rückgang der westlichen Unterstützung fest – und zwar weder im US-Kongress noch im EU-Parlament, wie Kuleba vor französischen Journalisten unterstrich. Zwar seien in den USA und in „gewissen Ländern“ Europas entsprechende Stimmen zu hören. Sein Land werde dies jedoch „durchstehen“, da es einen „gerechten Kampf“ kämpfe, der Unterstützung verdiene.

Training auf F-16 startet in Dänemark

Mehrere ukrainische Militärpiloten werden in Dänemark mit der Ausbildung auf dem Kampfjet F-16 beginnen. Das teilte am Mittwoch der Oberkommandierenden Walerij Saluschnyj am Mittwoch nach einem Telefonat mit dem Befehlshaber der dänischen Streitkräfte mit. Nach dänischen Angaben hätten die Piloten die Vorbereitung erfolgreich absolviert und könnten mit der eigentlichen Flugausbildung anfangen.

Kiew hofft auf einen Gamechanger durch zugelieferte F-16.Getty

Zugleich wollten Kopenhagen und Kiew die Logistik vorbereiten, um die F-16 künftig in der Ukraine warten und reparieren zu können, schrieb Saluschnyj auf Telegram. Dänemark wird der Ukraine 19 seiner F-16-Jets übergeben. Weitere dieser in den USA gebauten Kampfflugzeuge sollen aus den Niederlanden und Norwegen kommen. Allerdings werden die F-16 wohl erst im kommenden Jahr die ukrainischen Streitkräfte in ihrem Kampf gegen die russische Invasion verstärken.

Das Training mit den Piloten beginnt.Getty

10 weitere Kampfpanzer aus Berlin samt Luftraumüberwachungsradar

Deutschland wiederum wird Kiew weitere zehn Kampfpanzer vom Typ Leopard 1 A5 zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus wurden weitere 13,1 Millionen Schuss Munition für Handfeuerwaffen geliefert. Das geht aus der Liste der deutschen Bundesregierung zu militärischen Hilfen für die Ukraine hervor, die wie jede Woche am Mittwoch aktualisiert wurde.

Deutschlands Verteidigungsminister Boris Pistorius (l.) mit seinem ukrainischen Amtskollegen Oleksij Resnikow (r.)APA/AFP/POOL/Sebastian Gollnow

Zur aktuellen Lieferung zählt ein Luftraumüberwachungsradar vom Typ TRML-4D, das mit dem Flugabwehrsystem Iris-T zum Einsatz kommt. Deutschland schickte auch ein Feldhospital, 4 Schwerlastsattelzüge und 16 Aufklärungsdrohnen vom Typ Vector. Nach anfänglichem Zögern ist die Bundesrepublik mittlerweile einer der größten militärischen Unterstützer der Ukraine.

1,26 Millionen Euro teures Hilfspaket aus Schweiz

Die Schweiz wiederum liefert der Ukraine eine ferngesteuerte Minenräummaschine, „um die seit Kriegsbeginn mit Minen, Streumunition und explosiven Kriegsmunitionsrückständen belasteten Flächen in der #Ukraine sicher, rasch und effizient zu räumen“, wie das Schweizer Verteidigungsministerium am Dienstag auf Twitter schrieb. „Wir setzen uns dafür ein, dass in der #Ukraine niemand durch Minen verletzt oder getötet wird“, hieß es in einem Tweet von Verteidigungsministerin Viola Amherd.

Verteidigungsministerium Klaudia Tanner (l.) trifft ihre Schweizer Amtskollegin Viola Amherd (r.).APA/KEYSTONE/ALESSANDRO DELLA VALLE

Die Minenräummaschine sei dem Schweizer Verteidigungsministerium am 29. August von der Schweizerischen Stiftung DIGGER übergeben worden und sei nun bereit für die Auslieferung in die Ukraine durch die Stiftung Van for Life, berichtete die ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform. Das gesamte Hilfspaket im Wert von 1,2 Millionen Schweizer Franken (1,26 Millionen Euro) umfasst ein Raupenfahrzeug, das Antipersonenminen zerstören oder zur Explosion bringen kann, einen Lastwagenanhänger und ein Ersatzteilpaket für drei Jahre. Darüber hinaus werden die ukrainischen Behörden vor Ort von  Experten der Stiftung DIGGER geschult.

Das Schweizer Unternehmen Global Сlearance Solutions (GCS) hatte angekündigt, noch in diesem Jahr rund 20 Minenräummaschinen an die Ukraine liefern zu wollen.

Österreich hilft finanziell und unterstützt die Ukraine bei der Entmienung

Österreich unterstützt die Ukraine bei der Entminung bisher in erster Linie finanziell. Die auf die Entfernung explosiver Kriegsrückstände spezialisierte Hilfsorganisation „International Trust Fund“ (ITF) erhielt zwei Millionen Euro, um den Ukraine bei der Entminung zu helfen. Unterstützt wird auch das „Support Programme for Ukraine“ im Rahmen der OSZE (Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa). Eine Beteiligung des Bundesheers vor Ort an der Entminung lehnt Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) unter Berufung auf die Neutralität ab.