"Weizen-Krieg" in der Ukraine: Russische Armee stiehlt Hunderttausende Tonnen
Nach Angaben von Kiew hat Russland mehrere hunderttausend Tonnen an Getreide aus vier besetzten Gebieten in der Ukraine abtransportiert. Insgesamt seien dort für Aussaat und Produktion 1,5 Millionen Tonnen Getreide eingelagert.
Kiew hat die Menge des angeblich durch Russland in den besetzten Gebieten der Süd- und Ostukraine geraubten Getreides grob beziffert. “Heute haben wir schon mehrere bestätigte Fakten, dass insgesamt einige Hunderttausend Tonnen aus den Gebieten Saporischschja, Cherson, Donezk und Luhansk abtransportiert wurden”, sagte der ukrainische Vize-Landwirtschaftsminister Taras Wyssozkyj am Samstag im ukrainischen Fernsehen.
Ukraine warf Russland bereits im Vorfeld Getreideraub vor
Insgesamt seien für Aussaat sowie für die Produktion von Lebensmitteln in den genannten Gebieten 1,5 Millionen Tonnen Getreide eingelagert gewesen. Bereits am Freitag hatte das Außenministerium in Kiew Russland den Raub von Getreide in den besetzten ukrainischen Gebieten vorgeworfen. Seit Beginn des Kriegs vor mehr als zwei Monaten haben russische Truppen nach und nach weite Teile im Süden und Osten des Nachbarlandes besetzt.
Macron warnte vor Hungersnot
Zuvor forderte der französische Präsident Emmanuel Macron Moskau auf, “verantwortlich” zu handeln und die Aussaat in der Ukraine zu ermöglichen. Andernfalls werde der Krieg in zwölf bis 18 Monaten zu einer “unausweichlichen Hungersnot” sowie einer Flüchtlingswelle im Sommer führen (eXXpress berichtete). Es drohe eine Getreideknappheit im Nahen Osten und Nordafrika. Macron verwies dabei insbesondere auf Ägypten, das bei Getreide “zu 80 Prozent” von den beiden Kriegsländern abhänge.
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