"Wenn ihr sie braucht, nehmt sie": Orban bietet der EU einen Korridor für Migranten an
Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban bleibt hart: Sein Land wird weiterhin die Grenzen für Migranten geschlossen halten. Dem Westen bot er jedoch an, Korridore durch sein Land zu öffnen.
„Wenn ihr sie braucht, nehmt sie“, sagte er am Freitag in einem Rundfunk-Interview. Dort spekulierte Orban auch, dass die verschiedenen Coronavirus-Varianten von Geflüchteten eingeschleppt würden.
Mittlerweile ist für Migranten in Ungarn so gut wie unmöglich, um Asyl anzusuchen. Im Jahr 2015 ließ Orban an der Grenze zum südlichen Nachbarland Serbien einen Metallzaun errichten. Migranten, die in Ungarn aufgegriffen werden, schieben die Behörden ohne weiteres Verfahren nach Serbien zurück. Menschenrechtler und das Uno-Flüchtlingshilfswerk UNHCR bezeichnen die Praxis als illegal.
"Nehmt sie euch, wenn ihr sie braucht"
Orbans Aussage erinnert an die Praxis des belarussischen Machthabers Alexander Lukaschenko. Dieser hatte im Frühjahr als Reaktion auf EU-Sanktionen erklärt, er werde Geflüchtete in Richtung Europäische Union nicht mehr aufhalten. Die EU wirft ihm vor, die Menschen aus Krisengebieten regelrecht einzuschleusen. Polen, Litauen und Lettland verstärken derweil ihre EU-Außengrenze zu Belarus. Trotzdem kommen Tausende durch bis nach Deutschland.
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