Das heute aktuell in Heute präsentierte Umfrage-Ergebnis des bekannten Meinungsforschungs-Instituts Unique Research überrascht in seiner Härte auch deshalb, weil die auflagenstarke Gratiszeitung nicht wirklich als besonders kritisch gegenüber Wiener SPÖ galt und bei der Gründung von Heute auch Stadt- und SPÖ-nahe Personen eng mit diesem Medienhaus in Verbindung standen: Deshalb ist besonders bemerkenswert, dass die Wiener SPÖ massiv an Zustimmung verloren haben soll (813 Befragte, 2. bis 5. Oktober).

Hier die Ergebnisse der Parteien in Wien:

Die SPÖ kommt auf nur noch 35 %, das ist ein Absturz um 6,6 Prozentpunkte gegenüber dem Wahlergebnis von 2020.

Die FPÖ kann ihr schlechtes Ergebnis (7 %) im Jahr 2020 – nach dem Konflikt mit HC Strache – wettmachen und schafft jetzt 23 %.

Die ÖVP Wien liege laut Unique Research aktuell auf nur 10 % – sie wäre damit halbiert.

Die Grünen stürzen ebenfalls ab: Trotz eigentlich optimaler Themenlage (Klimawandel, Rad-Boom, etc.) sind Wiens Grüne mit 8 % nur noch einstellig.

Die NEOS haben ebenfalls in Wien massive Probleme – sie schaffen in der Umfrage auch nur 8 %.

Die Bierpartei liefert die große Überraschung: Marco Pogo käme in Wien auf 12 % und würde mit seiner Spaß-Fraktion aktuell besser als die ÖVP, Grüne und NEOS abschneiden.

Wenig Inhalte, aber sehr sympathisch: Dominik Wlazny alias Marco Pogo, der Chef der Bierpartei.

Desaster für die Wiener Grünen-Chefin: Fast niemand kennt sie.

Spannend ist auch das – rein theoretische – Ergebnis einer Direktwahl des Bürgermeisters: Wiens SPÖ-Chef Michael Ludwig wäre mit gewaltigem Abstand an der Spitze (37 %). Der Bierpartei-Vorsitzende und Rockmusiker Dominik Wlazny alias Marco Pogo käme auf Platz 2 (12 %), Wiens FPÖ-Chef Dominik Nepp auf Rang 3 (11 %). Den regierenden Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (NEOS) wollen angeblich nur 4 % als Bürgermeister, ebenso fällt das Umfrageergebnis für Wiens ÖVP-Chef Karl Mahrer aus, der erst sehr kurz die Volkspartei in der Bundeshauptstadt leitet.

Die Wiener Grünen sind mit dem Unique-Research-Ergebnis mit einer ziemlichen Image-Katastrophe konfrontiert: Die Wiener Grünen-Chefin Judith Pühringer kommt auf nur 1 % (!). Kommunikationsexperten vermuten, dass dies auch an der Medien-Politik der Grünen liegen könnte: Während die bekannte und polarisierende Ex-Grünen-Chefin Maria Vassilakou gerne auch mit unabhängigen reichweitenstarken Medien sprach, sind Pühringer und ihre Spitzenteam in einer 2-Millionen-Einwohner-Stadt fast unbekannt.

Das ist sie: Judith Pühringer, Wiens Grünen-Chefin - nur ein Prozent wollen sie als Bürgermeisterin.