
Wien bekommt ein neues Zentrum für queere Kultur und Geschichte
Die Stadt Wien setzt wieder einmal ein „starkes Zeichen für Vielfalt und Inklusion”. Dieses Mal wird ein neues Zentrum für queere Geschichte und Kultur finanziell unterstützt. Während die SPÖ jubelt, wünscht sich die Opposition eine genaue Abrechnung der Förderung.
Hoher Besuch in Wien-Margareten. Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ) besichtigte am Dienstag den Fortschritt der Baustelle des neuen QWien-Zentrums. In Begleitung von Thomas Weber, LGBTIQ-Sprecher der NEOS Wien, ließ sich Kaup-Hasler in den neuen Räumen des queeren Kulturzentrums herumführen und zeigte sich anschließend auf Instagram begeistert.
„Das qwien.zentrum entwickelt sich zu einzigartigem queeren Geschichts- und Kulturzentrum in Österreich! Die neuen Räumlichkeiten in der Ramperstorffergasse 39 im 5. Wiener Bezirk sind nicht nur viel größer, sondern werden auch einen Veranstaltungsraum und wechselnde Ausstellungen haben”, freut sich die Kulturstadträtin. Finanziert werden die neuen Räumlichkeiten mit Unterstützung der Stadt Wien, also der Steuerzahler.
Bereits 2009 wurde das QWien als Bibliothek und Geschichtszentrum gegründet. Damals trug der Verein allerdings noch den Beinamen ‚Zentrum für schwul/lesbische Kultur und Geschichte’. Als 2019 die internationale Konfusität über die Geschlechtsidentität in Mode kam, benannte sich das Zentrum in ‚QWien – Zentrum für queere Geschichte’ um. (Zur Info: Laut Wikipedia ist Queer eine Sammelbezeichnung für sexuelle Orientierungen, die nicht heterosexuell sind, für Geschlechtsidentitäten, die nichtbinär oder nicht-cisgender sind, sowie Lebens- und Liebesformen, die nicht heteronormativ sind, Anm.)
Neben einer umfassenden Bibliothek werden am neuen Standort auch Vorträge und Ausstellungen stattfinden sowie wissenschaftliche Projekte, die den Fokus auf die nationalsozialistische Verfolgung von Homosexuellen und Transpersonen in Wien legt, durchgeführt. Auch Stadtspaziergänge, die „zur Vermittlung der Geschichte von LGBTI in Wien” beitragen sollen, werden vom Verein angeboten.
„Abrechnung der Förderung wäre wünschenswert"
Am 11. Juni soll das neue QWien in den Räumlichkeiten der ehemaligen Druckerei Walla eröffnet werden. „Mit Qwien schaffen wir einen Raum, in dem queere Kultur und Geschichte nicht nur dokumentiert, sondern auch aktiv weitergeschrieben wird”, jubelt Kaup-Hasler nach dem Besuch.
Weniger angetan von dem massiv geförderten Projekt zeigt sich die Opposition. Die ÖVP stimmte im Jänner im Gemeinderat gegen die Förderung für QWien. „Es wäre es wünschenswert, eine genaue Abrechnung der Förderung zu erhalten”, so ÖVP-Gemeinderat Michael Gorlitzer bei der Sitzung. Gorlitzer kritisierte weiter, wie intransparent die Stadt mit Förderungen gerade im Kultur-Bereich umgehe. „Wir brauchen klare Richtlinien und Details, wie das Geld eigentlich ausgegeben wird. Zusätzlich gibt es kaum Kontrollmechanismen, um diese Ausgaben transparent zu kontrollieren“, so Gorlitzer.
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