Wiener ÖVP fordert: Verpflichtende Elternschule für Migranten
Der Integrationsbericht hat gezeigt, dass nur mehr 23,4 Prozent der Kinder an den Neuen Mittelschulen in Wien Deutsch als Umgangssprache sprechen. Ein Umstand, der zu Problemen bei der Integration führt. Immer mehr wird die Last auf den Pädagoginnen und Pädagogen abgeladen.
Der aktuelle Integrationsbericht hat gezeigt, dass ein Gutteil der Wiener Schüler Migrationshintergrund haben und kaum Deutsch sprechen. Die Wiener ÖVP verlangt von der Stadtregierung nun endlich zu handeln und nicht alles auf den Schulen und ihren Pädagogen abzuladen. „Es darf nicht sein, dass die Integrationslast allein von den Lehrerinnen und Lehrern getragen wird. Die Stadt Wien muss hier rasch Gegenmaßnahmen setzen. Deshalb fordere ich eine Wiener Elternschule, für alle Eltern von Kindern, die nicht Deutsch als Umgangssprache haben und Unterstützung brauchen.“
Elternschule soll Werte vermitteln
Im Zuge der heutigen Gemeinderatssitzung wird die ÖVP einen Antrag zur „Einrichtung von Elternschulen durch die Stadt Wien“ einbringen. Diese Elternschule soll einerseits Deutsch- und Wertekurse für die Eltern anbieten, deren Kinder nicht Deutsch als Umgangssprache haben. Zum Anderen sollen Weiterbildungsangebote zur Verfügung gestellt werden. In Fällen, in denen sowohl die Eltern als auch die Kinder nicht über ausreichende Sprachkenntnisse verfügen, soll die Elternschule verpflichtend sein, Mütter und Väter, die keine Sprachbarrieren haben, können an den Kursen freiwillig teilnehmen. Die Kurse sollen je 20 Lehreinheiten umfassen.
Verpflichtende Wertekurse
„Wir wissen, dass die Bildung der Kinder untrennbar mit der Bildung der Eltern zusammenhängt. Deshalb muss die Stadt Wien auch genau hier ansetzen. Wir fordern, dass Eltern eben dieser Kinder Deutschkenntnisse vermittelt bekommen, wenn sie diese brauchen und dass sie im Rahmen der Elternschule verpflichtende Wertekurse besuchen sollen“, sagt Arnoldner.
FPÖ stimmt dem Antrag der ÖVP zu
Als einzige Fraktion im Wiener Gemeinderat unterstützt die FPÖ den Antrag. „Wir sagen bereits seit Jahren, dass die Kenntnis der Deutschen Sprache der wichtigste Teil für eine gelungene Integration ist. Dabei denken wir auch an die Kinder, die durch mangelnde Kenntnis der Landessprache zwangsläufig ausgegrenzt werden“, ist der freiheitliche Klubobmann Maximilian Krauss überzeugt und erinnert an die langjährige Forderung der FPÖ „Deutsch vor Schule“. Verpflichtende Wertekurse für die Eltern hält er ebenfalls für unumgänglich. „Werte und Sprache sind die Basis unserer Gesellschaft. Ohne Kenntnis von beiden kann Integration niemals gelingen.“
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