Linke NGOs und Künstlerinnen tun sich zusammen: Der am Freitagnachmittag stattfindende sogenannte „Frauen*Streik“ ist eine typische Demonstration „von oben“: Frauen mit anscheinend viel Zeit (die Organisatorin und Künstlerin Julia Zdarsky etwa arbeitet „als Künstlerin nicht nine to five“, wie sie im Presse-Interview mitteilt) und teilweise steuerfinanzierte NGOs treffen sich um 17 Uhr, um vor dem Parlament unter dem Motto „Das Patriarchat haben sie uns alle ins Hirn ge***issen“ zu schlafen. Die Teilnehmerinnen wurden im Vorfeld aufgefordert, rote Pölster für das Campieren auf dem Gehsteig mitzubringen.

Mit „Viva Vulva!" gegen das Patriarchat

Die Wiener Künstlerin Zdarsky stellte im Frühjahr 2023 eine „Feminismusmaschine“ aus, die, ausgestattet mit gehäkelten Penissen und Vulven, Sätze von sich gibt wie: „Das Patriarchat: Ohnehin nur eine vorübergehende Ausgeburt des Gebärneids“ oder „Viva Vulva!“. Finanziert wird Zdarsky unter anderem mit Steuergelder über die Stadt Wien und Andreas Bablers Ministerium für Kunst und Kultur.

Vereine, die sich dem Streik anschließen: Die Vorarlberger „Omas gegen Rechts“, „SOS Mitmensch“, die regelmäßig Abschiebungen kritisieren, oder die „Junge Generation“ der SPÖ Wien, die im Juli eine feministische Yoga- und Pilates-Reihe veranstaltete. Auch die Frauenorganisation der Grünen ist mit von der Partie.

Österreich im Gleichstellungsindex weit hinten – trotz roter Ministerinnen

Frauenministerin Eva-Maria Holzleitner (SPÖ) unterstützt das kollektive Schlafen gegen das Patriarchat. In der ZIB2 am Mittwoch wurde im großen Stil über den Streik berichtet. Holzleitner wird bei der Demo allerdings nicht anwesend sein – sie ist auf einer Konferenz in der Schweiz, sagt sie gegenüber Armin Wolf im Interview. Der ORF-Anchormann fragt, warum Österreich im internationalen Gleichstellungsindex nur auf Platz 56 liegt – obwohl es bisher acht SPÖ-Frauenministerinnen gab. Eine konkrete Antwort auf die Frage bleibt Holzleitner ihm allerdings schuldig.