Wilder Korruptionskrimi um EU-Vizepräsidentin Eva Kaili: Schöne Griechin jetzt in Haft
Was für ein Politik-Skandal! Die Amtskollegin von Othmar Karas (EVP) sitzt jetzt in einer Gefängniszelle in Brüssel, die griechische EU-Vizepräsidentin Eva Kaili (44) steht unter Korruptionsverdacht – die Sozialdemokratin soll von den Scheichs aus Katar bestochen worden sein. Auch weitere vier Personen wurden verhaftet.
Stylishe Fotos auf Instagram, dazwischen postete die sozialdemokratische Ex-Journalistin Eva Kaili (44) Sprüche wie “Entschuldige dich niemals für das, was du bist”. Vielleicht sollte zumindest dieser Instagram-Eintrag nun etwas korrigiert werden: Immerhin steht die EU-Vizepräsindetin unter massivem Korruptionsverdacht – und sitzt in einer Gefängniszelle.
Was anfangs noch wie ein kleiner Beamten-Skandal aussah, entwickelt sich immer zum dramatischen Politik-Krimi in der EU-Zentrale: So kam es nach Angaben der belgischen Staatsanwaltschaft am Freitag zu 16 Durchsuchungen, und neben Eva Kaili sollen vier weitere Personen für Befragungen verhaftet worden sein.
Und auch zum Tatverdacht ist nun bereits einiges bekannt: Einflussreiche Personen des WM-Emirats Katar sollen Bestechungsversuche unternommen haben. Laut n-tv ermitteln die Behörden gegen eine mutmaßliche kriminelle Organisation, wegen versuchter Einflussnahme durch einen Golfstaat sowie Vorwürfe von Korruption und Geldwäsche. Man habe seit mehreren Monaten den Verdacht, dass Katar versuche, die politischen und wirtschaftlichen Entscheidungen des EU-Parlaments zu beeinflussen. So seien “beträchtliche Geldsummen oder Sachgeschenke” vermutlich an Personen im Parlament verteilt worden, die eine politische oder strategische Position innehätten.
Jetzt verhaftete EU-Politikerin lobte Katar
Die jetzt inhaftierte Sozialdemokratin Eva Kaili, als EU-Vizepräsidentin eine Amtskollegin des Österreichers Othmar Karas, hatte etwa am 21. November eine Rede im Europaparlament zur derzeit laufenden Fußball-Weltmeisterschaft in Katar gehalten. Darin bezeichnet die Griechin (44) laut n-tv das Sportevent als Beweis dafür, “dass Sportdiplomatie einen historischen Wandel in einem Land bewirken kann, dessen Reformen die arabische Welt inspiriert haben”. Und: Katar sei etwa bei Arbeitsrechten ein Vorreiter. Zuvor hatte Kaili den katarischen Arbeitsminister Samikh Al Marri getroffen, wie der katarische EU-Botschafter Christian Tudor auf Twitter schrieb.
Ein Sprecher des EU-Parlamenst betonte gegenüber Medien, dass man natürlich nun mit den Behörden kooperieren werde. Eines ist aber jetzt schon klar: Der Schaden für das Ansehen des EU-Parlaments in Brüssel ist gewaltig – ein Korruptionskrimi in der höchsten Liga der Europäischen Union ist ein ungeheuerlicher Skandal.
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