
„Wir müssen reden“: Haben die Wiener Grünen etwa von der CDU abgeschrieben?
Wahlkampf ist ja oft ein bisschen wie Hausaufgaben machen – man kann eigene Ideen haben oder eben bei anderen abschauen. Und wenn man sich den Stil des Wahlvideos der Wiener Grünen anschaut, könnte man sich meinen: Bei der Idee für die Clips haben sie sich bei der CDU Berlin bedient.
„Wien, wir müssen reden.“ So starten die Grünen in ihre Wahlkampfbotschaft in einem Instagram-Video. Hört man sich nun die Botschaft der Berliner CDU für die Wahl in der deutschen Hauptstadt im Jahr 2023 an – nun, gewisse Parallelen sind wohl nicht zu übersehen: „Du, Berlin, wir müssen reden“, beginnt das Video, welches damals ebenfalls in dem sozialen Netzwerk geteilt wurde.
Doch damit nicht genug: Beide Clips zeichnen ein düsteres Bild ihrer jeweiligen Stadt. „Wollen wir eine Stadt sein, in der alles genauso bleibt, wie es ist? In der alles immer teurer wird und Betonpolitik an der Macht ist? Wollen wir eine Stadt sein, die sich zurückwünscht in eine Zeit, in der Frauen am Herd stehen und Männer das Sagen haben?“, fragt die grüne Spitzenkandidatin Judith Pühringer.
Von der CDU heißt es gegenüber Berlin: „Du bist eine geteilte Stadt, geteilt in drinnen und draußen. Drinnen bist du unbezahlbar. Und draußen gibt’s zu wenig Busse und Bahnen, zu wenig Ärzte, zu wenig Geschäfte. Deine Behörden sind überfordert. Deine Polizei braucht dringend Hilfe. Und Eltern warten ewig auf einen Kita-Platz.“
Am Ende der Videos folgt das große Versöhnungsangebot: Berlin trifft keine Schuld – doch mit der richtigen Wahl gibt es Hoffnung. Dieser Meinung sind auch die Wiener Grünen. Wie Wien tatsächlich wählt, wird sich am 27. April zeigen.
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