
„Wird sehr interessant!“ Trump will Geheim-Akten zu Kennedy-Mord veröffentlichen
US-Präsident Donald Trump will die letzten geheimen Kennedy-Akten freigeben – „Es wird sehr interessant“, verspricht er. Schon in seiner ersten Amtszeit wollte er alle Dokumente veröffentlichen, doch CIA und FBI blockierten dies. Was die 80.000 Seiten tatsächlich enthüllen, bleibt abzuwarten.

Die US-Regierung will am Dienstag laut Präsident Donald Trump die Veröffentlichung von noch unter Verschluss gehaltenen Akten über die Ermordung von Präsident John F. Kennedy im Jahr 1963 veranlassen. “Es sind viele Seiten”, erklärte der Republikaner. “Etwa 80.000 Seiten.” Kurz nach seiner Amtseinführung im Jänner hatte Trump die Erstellung eines Plans zur Veröffentlichung der Dokumente angeordnet. “Es wird sehr interessant werden,” meinte Trump bereits am Montag.

“Die Menschen haben jahrzehntelang darauf gewartet”, ergänzte der US-Präsident. Ein Großteil der insgesamt rund fünf Millionen Schriftstücke, Fotos, Videos, Audio-Aufnahmen und Artefakte in Verbindung mit dem Attentat ist nach Angaben des US-Nationalarchivs bereits seit Ende der 1990er Jahre komplett zugänglich. Es ist unklar, was die Dokumente, die nun freigegeben werden sollen, enthalten und ob sie neue Erkenntnisse über das Attentat liefern. Historiker gehen laut US-Medien aber nicht von bahnbrechenden Enthüllungen aus.
Jede Menge Verschwörungstheorien
Der Mord am 35. Präsidenten der USA hat über Jahrzehnte zahlreiche Verschwörungstheorien hervorgebracht. Kennedy war am 22. November 1963 in Dallas mit mehreren Gewehrschüssen ermordet worden. Eine Untersuchungskommission kam zu dem Schluss, dass der Attentäter Lee Harvey Oswald allein gehandelt habe. Doch Oswald konnte nie vor Gericht aussagen – nur zwei Tage nach dem Attentat wurde er vom Nachtclubbesitzer Jack Ruby erschossen.
Bis heute gibt es keine stichhaltigen Beweise, die der offiziellen Version widersprechen. Dennoch hält sich das Misstrauen hartnäckig. Über all die Jahre machten etliche alternative Thesen die Runde – etwa, dass der Kennedy-Nachfolger Lyndon B. Johnson in Verbindung mit der CIA die Strippen bei dem Attentat gezogen habe oder Kuba darin verwickelt gewesen sei.
Auf Drängen von CIA und FBI blieben Dokumente geheim
Trump hatte bereits während seiner ersten Amtszeit angekündigt, die Kennedy-Akten vollständig offenzulegen. 2017 wurden einige bisher geheime Dokumente veröffentlicht. Doch auf Drängen der CIA und des FBI entschied Trump, bestimmte Unterlagen weiterhin geheim zu halten, da die Behörden Sicherheitsbedenken äußerten. Sein Nachfolger Joe Biden gab später Tausende weitere Dokumente frei – allerdings nicht alle. Laut US-Medien sind aktuell rund 99 Prozent der Akten öffentlich zugänglich.

Donald Trump will später auch bisher geheime Dokumente zum Attentat auf den Bürgerrechtler Martin Luther King Jr. freigeben.
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