WKStA-Ermittlerin schmeißt hin wegen "ausufernder Anzeigen-Kultur"
Eine scheidende Korruptionsermittlerin rechnet jetzt mit der WKStA ab: Wegen eines “vergifteten Klimas” und einer “ausufernden Anzeigen-Kultur” sowie einer Vereinnahmung der Justiz von verschiedenen Seiten kehrt eine bekannte Oberstaatsanwältin der umstrittenen Behörde jetzt den Rücken.
Diese Aussagen dürften ein Beben in der Wksta auslösen: Mag. Linda Poppenwimmer, Spezialistin für Wirtschaftsstrafsachen und vormalige Richterin, wirft ihren Job hin und wechselt zu einer Anwaltskanzlei. Pikant sind vor allem die Gründe, die sie zu ihrem überraschenden Ausscheiden verleitet haben. “Ich musste schweren Herzens erkennen, dass die staatsanwaltschaftliche Arbeit zunehmend durch ein vergiftetes und von einem Freund-Feind-Denken bestimmtes Klima überlagert wird”, sagte sie dazu. Außerdem kritisiert sie eine “ausufernde Anzeigen-Kultur und die Vereinnahmung der Justiz von verschiedenen Seiten”. Diese Situation habe sich in den vergangenen Wochen und Monaten bedauerlicherweise weiter verschärft.
Das Justizministerium von Alma Zadic hat sich bislang nicht zu der Causa geäußert
Sie könne daher nicht mehr guten Gewissens “mit der notwendigen persönlichen Überzeugung dienen kann und habe mich daher in dieser Situation persönlich entschieden, eine neue berufliche Perspektive zu suchen.” Aus diesem Grund wechselt die renommierte Oberstaatsanwältin in die Kanzlei Ainedter & Ainedter. Die dortigen Juristen vertreten unter anderem Beschuldigte in der Casino- und Inseratenaffäre rund um frühere politische Weggefährten von Ex-Kanzler Sebastian Kurz. Dem Standard sagt Manfred Ainedter, Poppenwimmer sei eine “Spitzenjuristin” und sie beschreibe lediglich, warum sie wechsle. Das Justizministerium hat sich bislang nicht zu der Causa geäußert.
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