Wladimir, der Herzliche? Putin geht jetzt bei der Armee auf Kuschelkurs
Enge Umarmungen, Lachen, nette Worte: Der Präsident der Russischen Föderation gibt sich bei einem Besuch einer Armee-Basis freundlich – er will gern “Wladimir, der Herzliche” sein. Dann feuert Putin (70) selbst mit einem Sturmgewehr – und lässt wenig später wieder Ziele in der Ukraine beschießen.
Das Motiv der Inszenierung ist absolut klar: Wladimir Putin (70) soll auf dem Armeestützpunkt in der Region Rjasan (220 Kilometer südöstlich von Moskau) als “besonders netter” Oberbefehlshaber wirken. Das TV-Team filmt dafür gerne enge Umarmungen mit Offizieren und freundliche Worte für die Soldaten.
Dann nimmt der russische Präsident Gehörschutz und Schutzbrille entgegen und legt sich vor den Offizieren auf eine Matte: Von dort gibt er einige Schüsse mit einem Sturmgewehr ab. Die Bilder sollen offenbar nicht zu brutal wirken: Ein Tarnnetz verhindert scharfe Aufnahmen vom Hantieren mit der Waffe. Entgegen Dutzender Mutmaßungen, die seit Monaten immer wieder Zeitungen füllen, wirkt Wladimir Putin weder schwach noch todkrank …
Die Wladimir-Putin-Show auf diesem Armee-Stützpunkt hat noch einen Grund: Die russischen Streitkräfte werden in den kommenden Tagen eine verlustreiche blutige Schlacht um die Stadt Kherson (220.000 Einwohner) im Südosten der Ukraine erleben, ein Truppenbesuch Putins soll hier offenbar noch die Moral heben.
Schlacht um Kherson steht bevor
Die russischen Streitkräfte haben seit beginn der Invasion der Ukraine am 24. Februar dieses Jahres bereits massive Verluste erlitten: Der Kreml bestätigt mehrere tausend Todesopfer, die Regierung in Kiew spricht von mehr als 60.000 toten russischen Soldaten. Allerdings soll auch die ukrainische Armee derzeit bei ihrer offensiven Kriegsführung extrem hohe Verluste haben, behauptet jedenfalls Moskau: Pro Tag soll mehr als 600 ukrainische Soldaten verwundet oder tot ausfallen, pro Woche als bis zu 4200.
Nun soll die ukrainische Armee vor der Stadt Kherson mehrere Kampfgruppen zusammengezogen haben, die russische Armee erwartet stündlich den Beginn einer Großoffensive in diesem Bereich der 1200 Kilometer langen Front.
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