Yacht mit Rene, Porsche von Ronny: Wie sich "Mr. Finanzministerium" Schmid extrem belastet
Thomas Schmid, der angebliche Kronzeuge gegen Sebastian Kurz, plaudert sich bei der Justiz um Kopf und Kragen: Im Einvernahmeprotokoll der WKStA schildert der Ex-Kabinettschef des Finanzministeriums nach seinem Yacht-Ausflug bei Rene Benko auch die Porsche-Connection mit Ronny Pecik.
Anständige und ehrliche Österreicher müssen von den jetzt aufgetauchten Details erschüttert und angewidert sein – es ist unfassbar, wer jahrelang das höchste Amt des Finanzministeriums der Republik ab dem Jahr 2013 als Kabinettschef und später auch noch als Generalsekretär inne hatte: In der Hoffnung, irgendwie doch noch als Kronzeuge aus dem ganzen Politkrimi um seine peinlichen Chats straffrei zu entkommen, belastet sich Thomas Schmid (46) selbst massiv auf den 454 Seiten des bisher vertraulichen Einvernahmeprotokolls der Wirtschafts- und Korruptions-Staatsanwaltschaft (WKStA).
Wie der eXXpress bereits aufgedeckt hat, schildert Schmid den Staatsanwälten darin offenherzig seinen Besuch auf der 64-Meter-Luxusyacht des Immobilien-Milliardärs und Krone-Miteigentümers Rene Benko vor Ibiza. Just zu einem Zeitpunkt, zu dem der SIGNA-Boss zwei steuerliche Probleme hatte, gab’s für den damaligen Generalsekretär im Finanzministerium von Benko ein nettes Job-Angebot: 300.000 Euro Jahresgage als Generalbevollmächtigter der SIGNA-Gruppe, dazu Boni und einen Dienstwagen. Die Staatsanwaltschaft sieht das durchaus kritisch, dass Schmid in den zwei Steuer-Causen “helfen” sollte.
Thomas Schmid: "Lieber Ronny, danke für alles, bis mein Held"
Auf Seite 477 des Einvernahmeprotokolls bei der WKStA ist aber dann nachzulesen, wie Thomas Schmid auch die Nähe eines anderen österreichischen Multimillionärs suchte: Der Ex-Generalsekretär im Finanzministerium schildert – in der Hoffnung auf einen Kronzeugen-Status – wie er sich von Juni 2015 bis 2017 immer wieder einen Porsche Panamera (Neupreis: ab 124.000 Euro) vom Ex-Immofinanz-Vorstand Ronny Pecik (60) kostenlos ausleihen durfte und mit diesem Wagen auch nach Triest rauschen durfte.
“Lieber Ronny, danke für alles, bist mein Held. Auto steht vor der Garage, bin nicht reingekommen. Schlüssel ist noch bei mir”, chattete Schmid mit dem vermutlich 250 Millionen Euro schweren Investor Pecik am 7. Juni 2015. Die Kosten für einen Leih-Porsche für einen Tag: etwa 3000 Euro bei mehr als 800 Kilometern.
Und am 29. Mai 2017 – Thomas Schmid war nun auch schon Generalsekretär im Finanzministerium – schrieb der Beschuldigte: “Hi, Ronny! War super in Triest! Auto in der Garage!”
Selbstbeschädigung in der Hoffnung auf Kronzeugenstatus?
Und noch etwas beichtete Thomas Schmid den Staatsanwälten: Er hätte sich auch von Ronny Pecik mehrere Anzüge bezahlen lassen, die ein besonderer Schneider angefertigt hat. Zitat aus dem Einvernahmeprotokoll: “Die Rechnung ging zwar an Schmid, die Bezahlung erfolgte aber dann durch Pecik.”
Ob der bekannte Investor und Multimillionär, der übrigens der Schwager von Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) ist, dies alles aus großer Sympathie zum Generalsekretär im Finanzministerium gesponsert hat oder vielleicht doch aus anderen Gründen, wird vermutlich auch ein Gericht klären.
Mit dieser Selbstbeschädigungs-Offensive erhoffte sich der frühere Kabinettschef der Minister Michael Spindelegger, Hans Jörg Schelling und Hartwig Löger offenbar den Status als Kronzeuge – ob seine Glaubwürdigkeit damit stieg, dürfte jedoch fraglich sein.
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