Angesichts des Zollstreits mit den USA bekundet China Gesprächsbereitschaft. Man stehe in laufendem Kontakt mit den USA und sei offen für Wirtschafts- und Handelsverhandlungen auf der Grundlage gegenseitigen Respekts, erklärte das chinesische Handelsministerium am Donnerstag. Mit Blick auf die Position der US-Regierung, dass China den ersten Schritt gehen solle, sagte ein Sprecher in Peking, Differenzen müssten durch einen Dialog auf Augenhöhe gelöst werden.

Angesichts der von den USA für Importe aus China verhängten Zölle von bis zu 245 Prozent erklärte das Außenministerium in Peking, man werde sich nicht auf ein Zahlenspiel einlassen. Das Weiße Haus hatte in einem am Dienstag veröffentlichten Informationsblatt vorgerechnet, die Zölle gegen die Volksrepublik setzten sich aus mehreren Komponenten zusammen. Bestandteile seien ein nach US-Darstellung auf Gegenseitigkeit beruhender, sogenannter reziproker Zoll von 125 Prozent, einen Zoll von 20 Prozent im Zusammenhang mit dem Schmuggel der Droge Fentanyl sowie Zölle von 7,5 bis 100 Prozent auf bestimmte Waren aufgrund angeblicher unfairer Handelspraktiken.

Meloni mit Segen der EU zu Gesprächen mit Trump in USA

Unterdessen reiste die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni zu einem Besuch von US-Präsident Donald Trump nach Washington, um über dessen Zölle gegen die EU zu sprechen. Trump verhängte unter anderem Sonderzölle auf chinesische Waren und erhöhte die Importabgaben Anfang April weiter, worauf China mit Gegenzöllen auf US-Waren reagierte. Hohe US-Zölle für Elektronikprodukte wie Smartphones und Computer wurden inzwischen vorübergehend wieder fallengelassen, dennoch dürfte das den Exportweltmeister hart treffen. Mittlerweile bemühen sich viele andere Länder um bilaterale Abkommen mit den USA.