„Zu viele“ Flugreisen: Neuer CO2-Pass als Gegenmittel
Der Impfpass kann den Zutritt zu Geschäften und anderen Orten beschränken. Das wissen wir spätestens seit der Covid-Pandemie – Stichwort: Lockdown für Ungeimpfte. Doch nun soll ein CO2-Pass auch unseren Zugang zu Flugreisen reduzieren. Dieser Vorschlag wird bereits diskutiert – damit wir weniger CO2 verbrauchen.
Auch ein Impfpass kann weitreichende Folgen haben. Das bekamen die Bürger in der Corona-Pandemie zu spüren, etwa als ein mehrmonatiger Lockdown für Ungeimpfte verhängt wurde. Die Covid-Krise ist (vorläufig?) vorbei, nicht aber die Klima-Krise. Ein neuer Beitrag auf CNN lässt nun aufhorchen: Der Autor fordert darin tatsächlich die Einführung eines „CO2-Passes“ – ähnlich dem Impf-Pass. Demnach soll jedem Bürger eine jährliche CO2-Grenze zugeteilt werden, um die Umweltauswirkungen des Tourismus zu begrenzen.
Der Zweck: Auslandsreisen begrenzen
CO2-Pässe könnten bald Realität werden, um die negativen Auswirkungen des Tourismus auf die Umwelt zu reduzieren, meint der Verfasser, Ross Bennett-Cook, ein Gastdozent an der University of Westminster. Sollten Reisende die vorgegebene CO2-Obergrenze überschreiten, könnten ihre Möglichkeiten für weitere Reisen eingeschränkt werden.
„Es ist an der Zeit, die Häufigkeit von Auslandsreisen zu begrenzen – ‚Kohlenstoffpässe‘ könnten die Lösung sein“, heißt der Artikel. Wörtlich erklärt Bennett-Cook darin: „Die Idee eines CO2-Passes basiert darauf, dass jedem Reisenden eine jährliche CO₂-Grenze zugeteilt wird, die er nicht überschreiten darf. Mit diesen Zulagen können dann Fahrten ‚rationiert‘ werden.“
Erholung des Tourismus gute Nachricht für Wirtschaft – aber nicht für Klima
Angesichts der steigenden Treibhausgasemissionen des Tourismussektors und der extremen Wetterbedingungen infolge des Klimawandels seien solche Maßnahmen notwendig. Dass sich die Flugbranche nach der Corona-Pandemie wieder erholt, „mag wirtschaftlich gesehen eine gute Nachricht sein, aber es besteht die Sorge, dass eine Rückkehr zum Status quo bereits jetzt schlimme ökologische und soziale Folgen hat.“ Immerhin seit der Tourismus für etwa ein Zehntel der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich, somit ein „Teil des Problems“ und Mitauslöser der „Klimakrise“.
Bennett-Cook erwähnt einige europäische Länder, die bereits Maßnahmen zur Reduktion des Luftverkehrs ergriffen haben. In Belgien wurden etwa Steuern auf Kurzstreckenflüge und ältere Flugzeuge erhöht. Frankreich hat kürzlich Inlandsflüge verboten, wenn die gleiche Strecke in zweieinhalb Stunden oder weniger mit dem Zug zurückgelegt werden kann.
Der „CO2-Pass“ könnte eine radikale, aber notwendige Lösung sein, um die Reisegewohnheiten der Menschen zu ändern und die Umweltauswirkungen des Tourismus zu verringern, denn: „eine Änderung unserer Reisegewohnheiten scheint unausweichlich“.
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