Zu wenig Infos? Nur jeder zweite Österreicher für Raketenabwehr Sky Shield
Zwei Milliarden Euro – so ungefähr – soll die Teilnahme Österreichs am europäischen Raketen-Abwehrschirm kosten: Genaue Infos fehlen, die Personalkosten des Heeres sind dafür noch unklar. Fix ist aber: Nur jeder zweite Österreicher ist derzeit für das Projekt Sky Shield.
Der Name könnte von einem neuen Bond-Streifen stammen (Skyfall gibt’s ja bekanntlich schon): Unter dem Projektnamen Sky Shield will auch Österreichs Bundesheer dabei mitmachen, dass Westeuropa durch einen Schutzschirm aus Abwehrsystemen mögliche Angriffe mit ballistischen Raketen, Drohnen und Marschflugkörpern abwehren könnte. Das Szenario – ein Angriff der Russischen Föderation mit Raketen auf ein NATO-Land – ist insofern etwas dramatisch, da sich dann im Falle einer derartigen Attacke Europa und die USA ohnehin schon im III. Weltkrieg befinden würden.
Bisher ist nur wenig von Österreichs Beteiligung am Raketenabwehrschirm bekannt – es existiert zwar eine vage Kostenschätzung (zwei Milliarden Euro), aber auch bei dieser dürften die laufenden Personalkosten des Bundesheeres für ein Verstärkung eines ganzen Flugabwehr-Bataillons mit EDV-Experten, Technikern und Programmierern nicht einkalkuliert sein. Deshalb ist das Projekt auch heeresintern nicht unumstritten: Die hohen Betriebskosten würden künftigen Generalstabschefs und Verteidigungsministern in wenigen Jahren nur so um die Ohren fliegen, hörte der eXXpress.
Schlechtes Umfrage-Ergebnis für ein Sicherheits-Thema
Sky Shield wird auch nicht von allen Österreichern geschätzt: Nur 50 % der Befragten meinten nun in einer aktuellen Umfrage des Market-Insituts für den Standard, dass sie für den Raketenabwehrschirm seien. Für eine Sicherheitsmaßnahme ein nicht wirklich berauschendes Ergebnis. Zwei mögliche Ursachen für das schlechte Umfrage-Ergebnis: Über Sky Shield ist wenig bis gar nichts Konkretes in der Öffentlichkeit kommuniziert worden.
Und die hohen Kosten (zwei Milliarden Euro) dürften bei manchen Österreichern die Frage aufwerfen, ob es nicht besser wäre, mit dieser gewaltigen Summe an Steuergeld größere aktuelle Probleme rasch zu lösen – wie den Grenzschutz gegen illegale Migration, Förderung der Wirtschaft zur Job-Sicherung oder Verstärkung der Exekutive gegen die Kriminalität im öffentlichen Raum.
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