Es gehe darum, die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung zu stärken, sagte Steinhart bei der Vorstellung des als “ÖÄK-Regierungsprogramm” titulierten Forderungskatalogs. “Dass der Einzelne gut informiert ist, was gute Lebensführung ist, gute Ernährung”, es gehe auch um Vorsorge und Früherkennung. Große Sorge bereite ihm auch die Kommerzialisierung des Gesundheitsbereichs, auch stellte sich Steinhart einmal mehr gegen “Ärztebashing”. Ebenso müsse man vermehrt über Patientenlenkung nachdenken. Es gelte, den “zahlreichen negativen Entwicklungen” im österreichischen Gesundheitssystem wirksam gegenzusteuern, gab Steinhart der Politik mit. Das Thema Gesundheit gehöre auf der Prioritätenliste der Politik “ganz nach oben”.

Die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung müsse möglichst bereits in den frühen Lebensphasen gestärkt werden. Die Ärztekammer schlägt daher ein eigenes Schulfach “Gesundheitsbildung” als verbindlichen Bestandteil im Lehrplan vor – am besten schon ab dem Volksschulalter. Steinhart verwies als Beispiel auf das Projekt “Med4School” der Wiener Ärztekammer, mit dem Schülerinnen und Schülern vermittelt wird, wie deren Körper funktionieren, aber auch die Eckpfeiler des österreichischen Gesundheitssystems nähergebracht werden.

Weiterentwicklung der E-Card

Zur stärkeren Verankerung des Präventionsgedankens strebt die Kammer eine Weiterentwicklung der E-Card zu einer “digitalen Gesundheitsvorsorgekarte” an. Auch ein bundesweites Gesundheitsvorsorgeprogramm mit Anreizsystemen schwebt der Ärztekammer vor, dieses müsse an die Altersgruppen individuell angepasst sein. Als Vorbild in diesem Bereich verwies Steinhart auf den Mutter-Kind-Pass.