Katholiken in Indonesien begrüßen neue Gesinnungstests bei der Einstellung von Beamten, um radikalislamische Einflüsse im öffentlichen Dienst zu verhindern, wie die Kathpress am Donnerstag berichtet. Dazu gehört die Überprüfung der Einstellung zur Staatslehre “Pancasila” als Teil der Verfassung, die auch Respekt vor anderen Religionen einschließt.

“Der Öffentliche Dienst muss total frei von Radikalität sein. Wir wollen Leute, die loyal zur nationalen Lehre stehen und die Entlassung jener, die dagegen arbeiten”, sagte der Beauftragte der Indonesischen Bischofskonferenz für Laien-Fragen, Paulus Siswantoko, dem asiatischen Pressedienst “Ucanews” (Donnerstag).

Islamisten haben Behörden unterwandert

Der Vize-Leiter des Setara-Instituts für Demokratie und Frieden, Bonar Tigor Naipospos, begrüßte den Schritt ebenfalls: “Beamte müssen Vielfalt respektieren. Dieser neue Test sollte nicht nur für Bewerber gelten, sondern auch für jene, die bereits für Regierungsbehörden arbeiten.”

In dem Land mit der weltweit größten muslimischen Bevölkerung (ca. 210 Millionen) hat in den vergangenen Jahren der radikale politische Islam an Einfluss gewonnen, einschließlich gewalttätiger Terrorgruppen wie Jemaah Islamiyah und Jamaah Ansharut Daulah (JAD). Mitglieder der inzwischen verbotenen Islamischen Verteidigungsfront (FPI) und auch der salafistischen Hizbut-Tahrir Indonesia haben Teile des Beamtenapparates, der Parteien und islamischer Institutionen unterwandert. Unter den festgenommenen Terroristen der JAD, die 2018 Anschläge auf Kirchen in Surabaya sowie 2021 auf die katholische Kathedrale von Makassar in der Provinz Südsulawesi verübten, waren auch Beamte. (APA/red)