Knapp sieben Monate nach dem Beginn des russischen Invasion liefert die deutsche Bundesregierung erstmals gepanzerte Fahrzeuge in die Ukraine. Konkret werden 50 Allschutz-Transportfahrzeuge vom Typ Dingo zur Verfügung gestellt, wie Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) mitteilte: „Der Dingo hat sich bestens bewährt und wird maßgeblich zum Schutz der Soldaten beitragen.“

Zusätzlich sollen noch zwei neue Mars-2 Mehrfachraketenwerfer-Systeme und 200 Raketen in die Ukraine geliefert werden. Die Ausbildung der Crews dafür soll erneut in Deutschland stattfinden und bereits im September beginnen.

Noch vor einer Woche stellte sich das Ministerium quer

Brisantes Detail am Rande: Noch vor einer Woche erklärte das Verteidigungsministerium in einem internen Schreiben, die Lieferung von Dingo-Fahrzeugen sei „aufgrund Eigenbedarfs verworfen“ worden, berichtet die „Bild“, die vermutet, die ukrainischen Soldaten könnten sich diese Entscheidung Deutschlands nach ihren jüngsten Erfolgen erkämpft haben.

Deutschlands Verteidigungsministerin Christine Lambrecht lobt den Erfolg der ukrainische Armee.APA/AFP/ANDRE PAIN

Lambrecht lobte in ihrer Rede ausdrücklich die Erfolge der ukrainischen Armee in der Region Charkiw. Es mache „Mut zu sehen, welche Erfolge die Ukraine in den letzten Tagen auch mithilfe deutscher Waffen erzielen konnte“, sagte die Ministerin. Und: „Die tapfere und erfolgreiche Operationsführung der ukrainischen Streitkräfte zeigt, wie wichtig es ist, der Ukraine auch weiteres Militärgerät schnell zur Verfügung zu stellen.“

Bei der jüngsten Gegenoffensive der Ukraine kamen ausschließlich westliche Waffen zum Einsatz – der eXXpress berichtete.

Ringtausch mit Griechenland geplant

Der Dingo ist ein gepanzertes Radfahrzeug, das bei Patrouillen- und Spähfahrten zum Einsatz kommt. Die Bundeswehr verfügt über mehr als 500 Dingo-Fahrzeuge in verschiedenen Varianten.

Eine Lieferung von Marder-Schützenpanzern an die Ukraine wird es hingegen nicht geben, dafür einen „Ringtausch mit Griechenland“: 40 von der deutschen Industrie instandgesetzte Marger sollen sehr bald nach Griechenland gelangen, von wo dann 40 modernisierte sowjetische BMP-1-Schützenpanzer dafür in Richtung Ukraine geschickt werden.