“Stehen wir zum Bürgermeister, der von den Grünen und den ganzen anderen Heisln beleidigt wird”, rief Ernst Nevrivy, der Bezirkschef von Wien-Donaustadt beim Landesparteitag vom Rednerpult in die Messehalle. Gelächter folgte – Wiens Bürgermeister lachte mit, sein Sitznachbar hielt sich die Augen zu.

Auf Twitter und Facebook kam der “Heisl”-Sager nicht so gut an wie bei den eigenen Genossen: Immerhin beleidigte Nevrivy alle Bürger, die nur etwas Kritik am am Stadtoberhaupt üben, als Toilette, WC, Lokus (laut Wiktonary). “Immerhin können alle, die keine Fans von Michael Ludwig sind, ja froh sein, dass der in Wien übliche Zusatz ,besch …’ weggelassen worden ist”, meinte ein eXXpress-Leser.

War in Fahrt: Ernst Nevrivy, der SPÖ-Bezirksvorsteher

Auch ernste Reaktionen

Die für manche durchaus vertretbare Einlage beim SPÖ-Parteitag sorgte aber auch für ernstere Reaktionen auf Twitter: “Geschmeidiger Umgang der Genossen untereinander”, meinte dazu etwa Kanzler-Sprecher Daniel Kosak.

Ein Twitter-User kommentierte: “Übrigens gehts ja nicht nur um das ‘Heisln’ sondern die Verächtlichmachung und das Lachen über eine Jugendbewegung mit sehr validen Anliegen. Das in einer Macho-Art vorgetragen inkl. grindigem Gelächter von Ludwig & Co. Wie Schul-Bullies.”

Und eine “Lobau-bleibt”-Aktivistin stellte auch das Video nochmals ins Web: “Weils manche nicht glauben wollen. Der Sager ist grauslich genug, die Reaktion erschütternd.”

Der grüne Bezirksvorsteher-Stellvertreter Michi Reichelt schreibt: “Dass Ernst Nevrivy Politiker:innen als “Heisln” beschimpft, ist das Eine. Dass Bürgermeister Ludwig darüber lacht, ist jedoch unfassbar. Generell sagt das alles sehr viel über die aktuellen Verantwortlichen in der SPÖ Wien und ihre derzeitige Politik aus. Ich lass das mal so stehen.”

Eine von vielen negativen Reaktionen auf den Social-media-Kanälen
Lachte über den "Heisl"-Sager: Wiens Bürgermeister Michael Ludwig