Die Zeichen stehen auf Revolution: In mehr als 130 Städten im Iran gehen seit dem Tod der 22-jährigen Studentin Mahsa Amini hunderttausende Menschen auf die Straße. Sie protestieren gegen die islamische Diktatur der Mullahs und die Unterdrückung von Frauen. Die Scharia-Polizei warnte die Demonstranten eindrücklich: Wer sich an den Protesten gegen das islamische Regime beteilige, müsse mit der vollen Härte der Exekutive und sogar der iranischen Armee rechnen. Die vorläufige traurige Bilanz: 41 tote Personen, darunter mehrere junge Frauen, die das Kopftuch abgelegt und an den Protesten teilgenommen hatten.

20- und 19-jährige Mädchen erschossen

Am Wochenende wurde die 20-jährige Hadis Najafi im Zuge einer Demonstration von der islamischen Polizeibehörde durch insgesamt sechs Schüsse in die Brust getötet. Die Bilder, die auf Twitter kursieren, sind verstörend und zeigen das Ausmaß der Wut der jungen Generation. Auch eine 19-jährige Schülerin soll iranischen Medien zufolge getötet worden sein. Besonders bemerkenswert ist Beobachtern zufolge, dass sich die meisten  jungen Männer – die im islamischen Iran gegenüber ihren weiblichen Mitbürgerinnen eigentlich bevorzugt werden– an der Seite der Frauen stehen.

“Das ist das 21. Jahrhundert – Frauen werden wegen ein bisschen Haaren umgebracht”, schreibt eine iranische Journalistin. “Wie viele Menschen müssen noch sterben, bis die Welt aufwacht?”