Wilde Kriegsrhetorik, dazu hunderte Mal die Feststellung, dass Österreich das russische Gas “eh nicht mehr will”, dass die Abhängigkeit beendet werde, und die schwarz-grüne Bundesregierung offenbar auch nicht die Absicht habe, sich an die langfristig abgeschlossenen Verträge mit Gazprom bis 2040 zu halten: Immer wieder betonten Energie-Ministerin Leonore Gewessler (Grüne) und auch Kanzler Nehammer (ÖVP), diese Absichten und auch ihren Willen zur Unterstützung der Ukraine.

Das bleib in Moskau natürlich nicht unbemerkt. Im Gespräch mit dem eXXpress erwähnte auch der russische Botschafter in Wien, dass der Kreml sehr wohl höre, wie Österreich über die Vertragstreue bei den Gas-Deals mit Gazprom denke.

Jetzt, nur wenige Wochen später, erhält die OMV 70 % weniger Gas als bestellt und in den Verträgen zugesichert – und der Präsident der Russischen Föderation droht ganz Europa mit einem kompletten Gas-Lieferstopp.

Sollte jetzt rasch handeln: Leonore Gewessler (Grüne)

Kein "Plan B", obwohl Energie-Katastrophe droht

Ein ehrliches Geständnis der grünen Energie-Ministerin ist in dieser dramatischen Situation überfällig: Nicht einmal vom Kanzler konnte Leonore Gewessler bisher dazu gebracht werden, die tatsächliche Gasmenge zu beichten, auf die Österreich im Ernstfall Zugriff hätte – es wird stets vom Stand der prozentuellen Befüllung der Gas-Vorratstanks – aktuell 67 % – erzählt, aber nicht, wieviel davon uns Österreichern gehört.

Insider der Bundesregierung vermuten, dass die Wahrheit zu öffentlichen Protesten und noch mehr Vertrauensverlust führen könnte: “Wenn die Gas-Vorräte Österreichs so umfassend groß wären, dass sich niemand Sorgen machen müsste, hätte das doch Gewessler längst in einer Pressekonferenz stolz berichtet.”

Jetzt fordern immer mehr Österreicher in dieser Energie-Krise, dass die zuständige Ministerin endlich ihren “Plan B” präsentiert – es stehen bis zu 800.000 Arbeitsplätze auf dem Spiel, dazu drohen der Komplett-Ausfall der Fernwärme, der Wegfall der Gas-Kraftwerken und damit Strom-Abschaltungen, sowie tausende Pleiten von Gewerbebetrieben – und natürlich dann auch soziale Unruhen.

Die sehr seichten Sprüche der Ministerin, dass “Putin die Erdgaslieferungen als Waffe einsetzt”, sind bereits unerträglich – natürlich macht er das. Das wusste jeder vernünftig denkende Europäer, als eine darauf völlig unvorbereitete EU der Russischen Föderation den Wirtschaftskrieg erklärt hat. Und die lauten Brüsseler Befehle von einem “Ausstieg aus dem russischem Gas” wären für Österreich und andere Nationen erst nach vielen Jahren erfüllbar. Jetzt haben wir das Desaster, in wenigen Wochen droht eine Energie-Katastrophe.

Beim Absägen eines Astes sollte man nicht auf diesem sitzenbleiben.

Wie erwartet: Natürlich nutzt Wladimir Putin die Gas-Lieferungen als Waffe im Wirtschaftskrieg gegen die EU.