Wie das russische Finanzministerium am Freitag mitteilte, rechnet Russland im Juni mit zusätzlichen Einnahmen aus dem Öl- und Gassektor in Höhe von 393 Milliarden Rubel bzw. 5,9 Milliarden Euro, da die Preise für Energierohstoffe seit der russischen Invasion in der Ukraine wieder gestiegen sind.

Zusätzliche Haushaltseinnahmen für Mai und Juni

Damit noch nicht genug: Für die Monate Mai und Juni werden aufgrund der höher als erwartet ausgefallenen Ölpreise zusätzliche Haushaltseinnahmen von insgesamt 9,92 Milliarden Euro (656,6 Milliarden Rubel) erwartet, berichtet Russland.

Russland hat somit von der Rallye der Energierohstoffe profitiert, die sich nach der Invasion in der Ukraine noch verstärkt hat. Trotz westlicher Sanktionen erhält Moskau immer noch eine Menge zusätzlicher Milliarden US-Dollar an Öl- und Gaseinnahmen.

Wollte Putin schaden und erreichte das Gegenteil: EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der LeyenAPA/AFP/POOL/Stephanie LECOCQ

Unglückliches Agieren von Ursula von der Leyen

Äußerst ungeschickt hat nach Meinung von Wirtschaftsexperten dabei EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen agiert. Obwohl sich die Staaten intern noch nicht auf ein Öl-Embargo geeinigt, haben, hat sie es bereits angekündigt. Allein aufgrund dieser Wortmeldung stiegen die Ölpreise umgehend in die Höhe.

Später machte von der Leyen in einem TV-Interview überraschend einen Rückzieher und dämpfte Hoffnungen auf rasche Sanktionen.

Russische Ölexporte bisher nicht eingebrochen

Darüber hinaus sind die russischen Ölexporte bisher nicht eingebrochen, und das Land verkauft weiterhin Erdgas an den Großteil der EU, darunter neben Österreich auch an einige der größten europäischen Verbraucher und Volkswirtschaften wie Deutschland und Italien.

Im Rahmen des sechsten EU-Sanktionspakets könnten die russischen Ölexporte dennoch zurückgehen. Zurzeit befürwortet die EU ein Verbot russischer Öleinfuhren auf dem Seeweg. Die Maßnahme zielt darauf ab, Russland vom Tankerversicherungsmarkt abzuschneiden und seine Möglichkeiten einzuschränken, Ölexporte auf dem Seeweg in Drittländer umzuleiten.