Dramatische Situation für Polen und Bulgarien: Der russische Staatskonzern Gazprom gab bekannt, sämtliche Lieferungen ab heute einzustellen. Ersatz wird am Weltmarkt kaum zu beschaffen sein, der Industrie und den Gewerbebetrieben in diesen beiden Ländern mit insgesamt 45 Millionen Einwohnern droht eine massive Krise.

Gasverbrauch wird nicht reduziert

Das Wirtschaftsministerium in Sofia teilte mit, dass es mit staatlichen Gasunternehmen an Lösungen arbeite, vorerst werde der Gasverbrauch nicht eingeschränkt. Bulgarien (sieben Millionen Einwohner) bezieht 90 Prozent der Gas-Importe aus Russland.

Auch Polen von Lieferstopp betroffen

Weil Polen seine Gas-Lieferungen nicht in Rubel bezahlt hatte, war es das erste Land, das von einem Gas-Lieferstopp betroffen war. Am Dienstag wurde gemeldet, dass der Gashahn für Polen zugedreht wurde (eXXpress berichtete). Das Land hat die meisten Geflüchteten aus der Ukraine aufgenommen.

Was macht jetzt Österreichs OMV?

Die österreichische OMV wollte ihre Gaslieferungen aus Russland laut Generaldirektor Alfred Stern “natürlich” weiter in Euro und nicht in Rubel bezahlen: “Wir haben keine andere Vertragsgrundlage, ich dürfte so etwas gar nicht”, sagte er noch im März.

Vielleicht haben ja Vertreter der Bundesregierung (Energieministerin Gewessler, Vizekanzler, Kanzler, etc.) heute Zeit, uns über die aktuelle Situation bei der Gasversorgung zu informieren. Nicht wenige Österreicher wollen nämlich wissen, wann es auch bei uns kalt wird – und wann die Industrie und die Gewerbebetriebe ohne Gas Massenkündigungen aussprechen müssen.

Österreichs Gas-Lager zu nur 17,58 % gefüllt

Die Situation ist für Österreich alles andere als beruhigend: Wie die neuesten Daten der Gas-Großhändler zeigen (AGSI+, siehe Grafik), sind die heimischen Gas-Tanks zu 82 % leer. Noch verschärfend für die Krise ist: Ein großer Anteil der hier für Österreich eingemeldeten Gas-Vorräte ist auch für Fremdkunden in Deutschland und anderen Nationen bestimmt …

Die aktuellen Österreich-Daten von AGSI+