Seit Russlands Invasion auf die Ukraine häufen sich Berichte von Handelsschiffen, die von russischen Kriegsschiffen beschossen werden. Nun wurde in der Nacht auf Donnerstag  das Handelsschiff “MV Banglar Samriddhi” mit einer Rakete beschossen. Ein Ingenieur an Board wurde dabei getötet. Die verbliebenen 28 Besatzungsmitglieder bitten nun flehentlich um Hilfe. Sie sitzen fest und fürchten jederzeit von Neuem angegriffen zu werden.

Es war nicht der erste Zwischenfall auf hoher See. Zunächst wurde am ersten Kriegstag das türkische Frachtschiff Yasa Jupiter vor Odessa gerammt. Am zweiten Kriegstag hatte die russische Marine einen unter moldawischer Flagge fahrenden Chemikalientanker und ein unter panamaischer Flagge fahrendes Frachtschiff mit Getreide in der Nähe von Odessa beschossen. Zwei Seeleute wurden dabei schwer verletzt.

28 Mann an Bord: "Wir leben in großer Angst"

“MV Banglar Samriddhi” hatte im ukrainischen Hafen Olvia angelegt. Es fährt unter bangladeschischer Flagge und gehört der staatlichen Bangladesh Shipping Corporation (BSC). Ursprünglich waren 29 Seeleute an Bord. Als der Krieg begann, blieb der Massengutfrachter im Hafen stecken. “Eine Granate traf das Schiff”, sagt Sumon Mahmud Sabbir, der Geschäftsführer von BSC. “Die Granate detonierte dort, wo der dritte Ingenieur Hadisur Rahman Dienst hatte, und tötete ihn. Die anderen 28 Personen auf dem Schiff sind unverletzt. Das Feuer wurde gelöscht.”

Das Schiff war am 21. Februar vom türkischen Hafen Eregli aufgebrochen und hatte den ukrainischen Hafen am 22. Februar erreicht. Ab 27. Februar wollte Schiff die Rückreise antreten, doch wegen des Kriegs sitzt es nun fest. Der Matrose Asiful Islam Asif an Bord berichtet: “Wir leben jeden Moment in großer Angst, da dem früheren Raketenangriff jederzeit weitere Angriffe folgen können. Wir bitten mit gefalteten Händen, uns aus dieser Situation zu befreien.”