Der bekannte russische TV-Journalist Wladimir Solowjow wird gelegentlich auch als Chefpropagandist von Russlands Präsident Wladimir Putin bezeichnet. Nun hat er eben die ukrainische Stadt Mariupol besucht, ist aber mittlerweile zurück in Russland, um dem Fernsehpublikum vor laufender Kamera stolz seine Kriegstrophäe zu präsentieren: einen britischen Raketenwerfer des Typs NLAW (für: “Next Generation Light Anti-Tank Weapon”). “Sehen Sie das Spielzeug gut?”, sagt Solowjow dabei.

Großbritannien hat die Waffe an die Ukraine geliefert – zur Panzerabwehr

Der Raketenwerfer gehört zu den Waffen, die Grossbritannien an die Ukraine geliefert hat. Er kommt bei der Panzerabwehr zum Einsatz. Die Panzerabwehrlenkwaffe wird auch zur Zerstörung von Gebäuden eingesetzt. In seinem TV-Studio hat Solowjow von der Waffe nicht Gebrauch gemacht – zum Glück für alle Anwesenden.

Solowjow hatte zuvor Mariupol gemeinsam mit dem Donezker Separatistenführer Denis Puschilin besucht. Nach seiner Reise brachte er die britische Waffe nach Moskau, wo er sie nun den TV-Zuschauern vorführt.

Eine schillernde Persönlichkeiten mit immer problematischeren Ansichten

Wladimir Solowjow wird seit 23. Februar von der Europäischen Union sanktioniert. Seit 1998 ist er im Showgeschäft tätig, seit 2012 moderiert er auf dem Sender Rossija 1 wöchentlich die politische Talkshow “Der Sonntagabend mit Wladimir Solowjow”. Im Jahr 2014, vor dem Euromadian meinte er noch: “Gott verbietet, dass die Krim nach Russland zurückkehrt”. Binnen kürzester Zeit hat Solowjow seine Ansicht radikal geändert. Im Februar 2021 lobte er Adolf Hitler als “sehr mutigen Menschen”.

Wenige Wochen nach Beginn der Invasion in die Ukraine hat Solowjow Putins Haus- und Hofideologen Alexander Dugin interviewt – der eXXpress berichtete. Dugin meinte: “Russlands Beziehungen zum Westen beginnen jetzt erst”. Erst jetzt werde Russland ernst genommen. Dugin gilt als Guru rechtsextremer Bewegungen.