Die kremlnahe russische Zeitung “Komsomolskaja Prawda” hat hohe Zahlen angeblich in der Ukraine getöteter Russen veröffentlicht – und später wieder gelöscht. In einem Online-Artikel vom Sonntag war unter Berufung auf das Verteidigungsministerium die Rede von 9861 russischen Soldaten, die seit Beginn des Kriegs gestorben sein sollen, wie aus einer archivierten Version des Textes hervorgeht. Das wären deutlich mehr als die 498 Toten, die Moskau bisher offiziell bestätigt hat. Weiters ist mit 16.153 Verwundeten von beinah doppelt so vielen Verletzen die Rede.

Einige Stunden später war die entsprechende Passage aus dem Artikel der “Komsomolskaja Prawda” allerdings wieder verschwunden. Eine Stellungnahme der Zeitung gab es zunächst nicht. Andere Medien rätselten am Montag über den Artikel – und wiesen darauf hin, dass im Briefing des Verteidigungsministeriums am Sonntag keine Angaben zu getöteten Russen gemacht wurden. Der Journalist Yaroslav Trofimov vom “Wall Street Journal” schrieb auf Twitter: “Entweder (die Seite) KP.ru wurde gehackt oder jemand hat geleakte Zahlen bekommen und sie veröffentlicht.”

Die aktuelle militärische Lage in der Ukraine
Der Beschuss von zivilen Zielen geht weiter.